Unsere Garantie: bo+ ist das Beste was wir haben.

Bei diesem Artikel erhalten Sie als bo+-Abonnent Zugriff auf passende Artikelvideos, alle Artikelbilder mit Vergrößerungsfunktion, spannende Bildergalerien zum Artikel und thematisch passende Beiträge.

bo+ steht für eine umfangreiche Berichterstattung mit multimedialen Inhalten, für Sie von uns recherchiert und das exklusiv für Abonnenten.

Künstlerin Monika Schmidt in ihrer Ausstellung. ©Jürgen Haberer

Luftige Skulpturen aus Draht und Papier schweben „schwerelos“ im Raum, wie der Titel der Ausstellung in der Städtischen Galerie in Lahr, wunderbar treffend feststellt. Die Arbeiten der in Freiburg lebenden Bildhauerin erzählen aber auch vom Fluss der Energie, dem Zauber biomorpher Strukturen. 

Die Kunsthistorikerin Antje Lechleiter sprach in ihrer Einführung bei der Vernissage am Sonntagvormittag von einer plastischen Malerei und Schwerelosigkeit, einer bildhauerischen Poesie. Monika Schmid, 1955 in Emmendingen geboren, hat anfangs mit dünnen Kunststoffrohren gearbeitet, sich dann aber dem sehr viel filigraneren und geschmeidigeren Draht in der Kombination mit Papier zugewandt. 

Inspiriert von biomorphen Strukturen fertigt die Künstlerin feine Drahtgespinste und Netzwerke, an deren Adern kleine Papierschnipsel flattern. Ein Herz aus Papier steht im Zentrum eines Koronarsystems aus Messingdraht. Wolken und „Blumen der Luft“ schweben im Raum. An den Fangarmen einer Qualle aus Draht scheinen kleine blaue Blüten zu flattern. Ein Kelch wird von gelben Filzschnipseln umgarnt. 

An den Stellwänden in der Galerie breiten sich aus Draht geknüpfte Rhizome aus, hängen Objektdrucke, für die graphische Muster aus Draht in handgeschöpftes Büttenpapier eingepresst wurden. Daneben Waben und Kokons, auf Podesten ruhende Blüten und Kokons. 

Die Kunstsprache von Monika Schmid ist durch und durch poetisch, voller Leichtigkeit und Transparenz. Sie strahlt eine meditative Ruhe aus und erzählt doch auch vom Fluss der Energie, von der Dynamik biologischer Prozesse.Die in Freiburg aufgewachsene Künstlerin hat im französischen Mâcon Bildhauerei und Keramik studiert und ihre plastische Arbeit im Laufe der Zeit immer weiter verfeinert und im Raum ausgedehnt. Die Inspiration durch biomorphe Strukturen, durch Prozesse, in denen sich die Metamorphose lebendiger Organismen spiegelt, ist stets allgegenwärtig. 

Monika Schmid arbeitet zwar mit totem Material, mit Draht, Papier und Filz. Die Sprache ihre Kunst aber ist erfüllt von einem pulsierendem Leben, einer sinnlichen Aura, die der Skulptur, der Rauminstallation oder Plastik eine greifbare Schwerelosigkeit verleiht.

Ausstellung Monika Schmid: „Schwerelos“ – Skulpturen aus Draht und Papier, Städtische Galerie im Obergeschoss des Alten Rathauses, bis Sonntag, 24. November 2019, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 16 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag sowie Feiertag 10 bis 13 Uhr und 16 bis 18 Uhr. Weitere Infos im Internet unter https://kultur.lahr.de/staedtische-kunstsammlung.8938.htm#