Fragen und Antworten - Expertenchat zum Thema Solarenergie - Kassensturz Espresso - SRF

2022-10-22 20:26:04 By : Ms. Joyce Huang

4 Expertinnen und Experten aus der Solarenergiebranche beantworteten Ihre Fragen. Hier das Protokoll.

Andrea Beck Ingenieurin für Energietechnik und PV-Gutachterin selbständig Christof Bucher Professor für PV-Systeme Berner Fachhochschule Fabio Giddey Solarstrom-Spezialist Branchenverband Swissolar

Wieland Hintz Fachspezialist Solarstrom Bundesamt für Energie

Ich bin Besitzer einer Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus. Bestehet die Möglichkeiten diesen Platz zur Stromgewinnung zu vermieten, damit die beträchtlichen Anlagekosten gespart werden könnten – und trotzdem Strom produziert werden kann? Danke

Christof Bucher: Wenn Sie sich in der Eigentümerschaft einig sind, können Sie die Dachfläche evtl. für die Stromerzeugung vermieten. Bedingung ist meistens, dass Sie den Solarstrom wieder zurückkaufen. Der ist aber meist günstiger als der Strom aus der Steckdose, also ein gutes Geschäft für Sie.

Gerne möchte ich wissen, ob ein Sonnenkollektor immer noch Sinn macht für ein Einfamilienhaus oder ob nur Photovoltaik empfohlen wird? Oder beides? Wir haben ein Satteldach auf Flarzhaus ca 25 m2 zur Sonne geneigt ( Wärmepumpe mit Option Solar von Solvis aus DE)

Wieland Hintz: Das làsst sich nicht so pauschal sagen, ich würde Ihnen eine Impulsberatung empfehlen: https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Grüezi Frage: warum kann Subvention nicht von der Qualität, sprich Wirkungsgrad, abhängig gemacht werden. Das würde automatisch zu Mayer Burger Produkten führen und somit auch die Nachhaltigkeit verbessern.

Wieland Hintz: Das ist bereits der Fall: Die Subvention richtet sich nach der Leistung der Anlage und die hängt vom Wirkungsgrad ab

Ich habe vor 6 Monaten im März 2022 für meinHaus eine Photvoltaikanlage bei einer Firma für Dachdeckung bestellt. Dieser hat bej der Soltop in Elgg Solarpanels bestellt. Leider gibt es keine Anzeichen, dass diese Panels je ankommen werden. Die Soltoo meint, dass bon 10 Ladungen Bestellung nur 2 ankommen. Soll ich diesen Auftrag stornieren und eine andere Solarfirmavsuchen? Bei der Helvetic Solar vin Tögereilen habe ich seit 6 Monaten nicht einmal eine Offerte erhalten. Was raten Sie mir?

Christof Bucher: Eine schwierige Situation. Selbst wenn Sie die Bestellung stornieren (falls Sie das dürfen) haben Sie keine Garantie, dass eine andere Firma liefern kann. Ich rate Ihnen, das Gespräch mit dem Lieferanten zu suchen und ihn zu fragen, wie er die Situation einschätzt und ob sie allenfalls vom Kaufvertrag zurücktreten dürfen.

Die meisten Länder setzen auf Solarenergie und Digitalisierung! Wie lange der Rohstoff Silizium?Gibt es schon andere siliziumfreie Solarzellen?

Wieland Hintz: Die Erde besteht aus 15% Silizium, da würde ich mir keine Sorgen machen: https://de.wikipedia.org/wiki/Erde

Warum mit der Produktion so weit weg vom Verbraucher ? Gerade jetzt wo die Klimaerwärmung die Berge nicht mehr zusammenzuhalten droht ?Warum nicht auf jedem geeigneten Dach in jeder Ortschaft im ganzen Land ? Und warum in Zukunft nicht viel mehr geeignete Dächer bauen und nutzen ?

Wieland Hintz: Der Bund setzt beim Zubau klar auf die Dächer und Fassaden, andere Anlagen können aber eine gute Ergänzung sein

Weiss man wie hoch der prozentuale Anteil an installierten PV Anlagen auf öffentlichen Gebäuden in ihrem Kanton, in der Schweiz ist? Ich glaube, die öffentlichen Gebäude könnten eine Vorbildfunktion haben, sind aber noch weit im Rückstand...

Wieland Hintz: Leider gibt es keine solche Zahlen

Kann ich bei einem längeren Netzausfall das eigene Haus nur mit der vorhandenen Sonnenenergie (sofern vorhanden) autonom betreiben ?

Wieland Hintz: Nein, so ein System fordert zusätzliche Komponenten sowie Installationsarbeiten. Entsprechend wird die PV-Anlage teurer, zusätzlich muss die Systemgrenze dieser Systeme beachtet werden. Zwei bis drei Tag kann das System ohne Netz funktionieren, jedoch ist dies zum einen wetterabhängig und zum anderen von Ihrem Stromverbrauch. Für eine ersatzstromfähige PV-Anlage ist ein Batteriespeicher zwingend. Bitte sprechen Sie dies bei einer Beratung für PV-Anlagen an, sodass Sie entsprechend beraten werden können.

Haben ein Einfamilienhaus mit einem Giebeldach.Ein Teil davon mit einer Fläche von circa 50-55 m2 ist gegen Süden ausgerichtet. Welche Möglichkeiten hätten wir zur Deckung des Eigenbedarfes?Wir sind ein Zweipersonenhaushalt und heizen mit Oeko Oel. Das Haus besteht aus einem Keller, Erdgeschoss und 1.stem Stock je circa 65 m2.Verbrauch 2021: 3562 kWh. Besten Dank für I/Bemühungen.

Wieland Hintz: Am besten, sie spielen etwas mit dem Solarrechner von Energieschweiz: https://www.uvek-gis.admin.ch/BFE/sonnendach/

Ich lese und höre immer wieder, Stromspeicher seien «noch nicht effizient genug», und es sei «noch zu früh um darin zu investieren». Mir fällt es sehr schwer solche Aussagen zu validieren oder in einen Benchmark zu setzen. Wie schätzen Sie die Entwicklung von Stromspeichern ein? Ist es empfehlenswert, mit der Anschaffung noch ein paar Jahre zu warten?

Wieland Hintz: Am Besten konsultieren unsere Webseite: https://www.energieschweiz.ch/stories/solarbatterien/

Solaranlage im Umfeld Denkmalschutz/ Ortsbildschutz, resp. Solaranlage mit ästhetischen Anforderungen: was hat da die Solarindustrie zu bieten? Solarziegel sind preislich heute (noch?) nicht konkurrenzfähig.

Andrea Beck: Es gibt viele verschiedene Versionen von PV-Modulen und verschiedenfarbige Zellen. Einzelne Hersteller bieten auch massgefertigte und farblich angepasste Module an. Lassen Sie sich von einer kreativen Fachfirma beraten. Besprechen Sie sich zunächst jedoch mit dem Denkmalschutz um deren Vorstellungen in Erfahrung zu bringen. Ob Solardachziegel zu Ihrem Objekt passen, kann ich nicht beurteilen. Der Nachteil jedoch von den «kleinen» Solarziegeln sind jedoch die schlechtere Flächen-Effizienz und die vielen Steckkontakte. Steckkontakte gehören zu den häufigsten Ursachen von Anlagenausfällen.

Guten Tag Ein Arbeitskollege hat vor kurzem seine Anlage updaten lassen, damit im Falle eines Netzzusammenbruchs bestimmte Geräte wie z.B. seine Umwälzpumpe weiter betrieben werden können. Ist das theoretisch mit allen Anlagen möglich oder braucht es spezielle Vorraussetzungen?

Wieland Hintz: So ein System fordert zusätzliche Komponenten sowie Installationsarbeiten. Entsprechend wird die PV-Anlage teurer, zusätzlich muss die Systemgrenze dieser Systeme beachtet werden. Zwei bis drei Tag kann das System ohne Netz funktionieren, jedoch ist dies zum einen wetterabhängig und zum anderen von Ihrem Stromverbrauch. Für eine ersatzstromfähige PV-Anlage ist ein Batteriespeicher zwingend. Bitte sprechen Sie dies bei einer Beratung für PV-Anlagen an, sodass Sie entsprechend beraten werden können.

Wieso bringen es Verbände, Politik etc. nicht fertig endlich eine faire Einspeisevergütung zu erreichen? EWS müssten verpflichtet werden zB 75% der Endverbraucher-Stromkosten zurück zu vergüten (statt nur ca 8 Rappen/kWh). So würden viel mehr Private eine Anlage bauen. Wir haben in unserem EFH mit 4 Personen einen Jahresverbrauch von knapp 3000 kWh/a inkl. Heizung und Warmwasser. Ich könnte locker 7-800 kWh/a produzieren, ist aber nicht lukrativ!!

Wieland Hintz: Die Einspeisetarife sind in den letzten Jahren im Mittel bereits von 8 auf über 10 Rp/kWh gestiegen. 2023 rechne ich mit einer weiteren deutlichen Steigerung. Zudem wird das Thema gerade im Parlament beraten.

Werden die Verzögerungen bei den Lieferungen von Komponenten in nächster Zeit besser oder eher sogar noch schlechter? Und wie wird sich in diesem Zusammenhang die Abhängigkeit von China entwickeln?

Andrea Beck: Wir können alle nicht in die Zukunft schauen. Derzeit ist der Markt weltweit angespannt. Es fehlt an Material und Fachkräften. Es werden teilweise riesige Anlagen in südlichen Ländern gebaut mit entsprechend grossem Materialbedarf. Auch in der Schweiz sind nach jahrelangem zögerlichem Verhalten viele Aktivitäten im Gange. Die weitere Entwicklung der Abhängigkeit von China liegt auch an den Bauherrschaften. Solange sie keine europäischen Produkte verlangen, bleiben wir weiterhin zum grössten Teil von China abhängig.

Ich bin Miteigentümer eines Mehrfamilienhaus welches wir eventuell mit einer PV Anlage ausrüsten wollen. Damit alle anderen Miteigentümer auch damit einverstanden wären, muss natürlich noch die Finanzierung für alle tragbar sein. Mit was für Zuschüssen von Kanton und Bund können wir zur Zeit rechnen und sind, infolge der möglichen Energiekrise, noch mehr Zuschüsse vom Bund und Kanton geplant?

Wieland Hintz: Der Bund zahlt die Einmalvergütung: https://pronovo.ch/de/foerderung/einmalverguetung-eiv/ Für eine kantonale Förderung wenden Sie sich doch bitte an den Kanton

Grüezi. Wie gross sollte ein Batteriespeicher für ein EFH mit Erdsondenheizung mindestens sein. Wie findet man die ideale Grösse?

Wieland Hintz: Die entsprechenden Informationen finden Sie hier: https://www.energieschweiz.ch/stories/solarbatterien/

Kann unsere Solaranlage bei einer Netzabschaltung noch Strom für den Eigengebrauch liefern oder braucht es dazu zwingend Netzstrom?

Wieland Hintz: Es braucht zwingend Netzstrom, wenn keine speziellen Installationen inkl. Batterien installiert sind

Ich habe auf meinem Flachdach eine PV-Anlage mit 15 Panels (Trina Solar TSM 260, 24.55 m2) und einer Peakleistung von 3.9 kWp installiert. Die Anlage ist gegen Südwesten ausgerichtet. Kann man irgendwie sagen, wie hoch die zu erwartende kWh pro Jahr dieser Anlage sind?

Wieland Hintz: ja: https://www.uvek-gis.admin.ch/BFE/sonnendach/ und https://www.energieschweiz.ch/tools/solarrechner/

Hallo werte Fachleute Ich wohne in Engelberg, ziemlich südlich am Talboden, so dass ich im tiefsten Winter (kürzesten Tag) nur 1/2 Stunde direkte Sonneneinstrahlung habe. Im Sommer demgegenüber cin cirka 08:00 bis etwa 16:00 direkte Sonneneinstahlung. Nun habe ich gesehen, dass man die Balkonverkleidung auch gegen Solarpanels austauschen könnte. Rechnet sich das bei diesen Gegebenheiten, Winter wenig und Sommer relativ viel? Besten Dank für ihre geschätzte Antwort Freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Am besten Sie spielen etwas mit unserem Solarrechner https://www.energieschweiz.ch/tools/solarrechner/

Sehr geehrte Damen und Herren Ich habe drei Fragen: 1. Woher kommen die Rohmaterialien welche es für die Herstellung von diesen viel gepriesenen Solarzellen braucht. 2. Wie lange können diese im Betrieb sein, bis sie nicht mehr Energie liefern, wie werden sie entsorgt. 3. Wie hoch ist der prozentuale Anteil der“grauenEnergie“ welche bei der Herstellung benötigt wird und wie hoch ist der damit verbundene Wirkungsgrad

Fabio Giddey: Über die Lebensdauer produziert ein PV-Modul in der Schweiz etwa 10-20x mehr Energie, als für die Herstellung (inkl. Transport und Montage, Wechselrichter und Kabel) benötigt wird. Dafür muss das PV-Modul rund 25-30 Jahre in Betrieb sein. Es dauert somit 1-2 Jahre, bis eine PV-Anlage energetisch amortisiert ist. Für die finanzielle Amortisation dauert es etwas länger. Nach 25 Jahren Betrieb hat ein PV-Modul gemäss Herstellergarantie noch etwa 85% Restleistung. Der Leistungsverlust über die Lebensdauer ist also ziemlich klein.

Wir wohnen in einer Einfamilienhaus-Siedlung (18 Parteien) mit einer zentralen Gasheizung (Wärme und Verbrauchswasser). Um Gas zu sparen wird die Heizung in der Übergangszeit bald ausgeschaltet/spät eingeschaltet. Im Sommer heizen wir deshalb unser Verbrauchswasser mit Strom. Zudem ist der untere Stock durch die Hanglage im Sommer feucht. Wir würden gerne den unteren Stock im Sommer leicht heizen, um die Feuchtigkeit zu reduzieren und die Heizung und das Verbrauchswasser mit Solar aufheizen (dies nicht nur im Sommer). Macht es Sinn, sowohl Solarthermie als auch Photovoltaik zu installieren?

Wieland Hintz: Das kann schon Sinn machen. Ich würde allerdings eine gratis Impulsberatung in Anspruch nehmen: https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Lohnt es sich eine Kompaktsolaranlage, die direkt in die Steckdose und ins hausinterne Stromnetz gespiesen werden kann zu installieren? Braucht es dazu eine Bewiiligung?

Andrea Beck: Anlagen bis 600 Wp dürfen direkt in die Steckdose einspeisen. Grössere Anlagen brauchen – einen separaten Anschlusspunkt mit einer separaten Absicherung – eine Anschlussbewilligung vom EW – eine Bauanzeige bei der Gemeinde

Guten Abend Da wir verschiedene Grundwasser-Pumpen haben, die auf unterbruchfreie Stromversorgung angewiesen sind, möchte ich zunächst eine Notstromlösung mit Batteriespeicher und später eine Indach-PV Anlage, ideal mit Solarziegel (aus ästhetischen Gründen, da es sich um ein heimatgeschütztes Haus handelt) in Betracht ziehen. Was für Produkte können Sie empfehlen resp. auf was sollte man speziell achten.

Fabio Giddey: Guten Tag, bitte achten Sie bei der Produktauswahl auf eine breite Kompatibilität mit anderen Komponenten (Speicher, E-Auto) weitere Informationen hierzu finden Sie unter: https://www.swissolar.ch/topthemen/energiesystem-gebaeude-und-mobilitaet/ Übrigens, am 14.09 findet dazu ein gratis Webinar statt. Siehe dazu: https://www.swissolar.ch/ueber-swissolar/agenda/detail/event/webinar-energiesystem-gebaeude-und-mobilitaet/

Wir haben ein Flachdach. Macht es Sinn wenn ich z. B. 24 Module jetzt installiere dann 2-3 Jahre später nochmals 24? Besten Dank und freundliche Grüsse

Andrea Beck: In 2-3 Jahren erhalten Sie nicht mehr diesselben PV-Module. Wenn Sie die Anlage in zwei Etappen realisieren haben Sie zweimal die Kosten für die Absturzsicherung bei den Montagearbeiten und weitere Kosten, die sonst nur einmal anfallen wie z. B. Planungkosten, Kosten für die Einreichung von Bauanzeigen und -gesuchen und evtl. eine veränderte Fördervergütung. Allenfalls resultiert bei etappierter Ausführung ein steuerlicher Vorteil durch etappierte Finanzierung.

Was halten Sie von den nachhalterigen Haus-Batteriesystemen wie Salzwasserbatterie oder Redox-Flow Batterien? Werden diese mal güstiger als LiPoFe Batterien?

Wieland Hintz: Auf folgender Webseite finden Sie einen Link zu unserer Batteriestudie, das stet auch etwas zu diesen Batterietypen: https://www.energieschweiz.ch/stories/solarbatterien/

Wir bewohnen ein Haus mit Flachdach, 41 jährig. Muss vor der Installation einer Solaranlage zwingend das Flachdach saniert werden?

Fabio Giddey: Guten Abend, Ja ich empfehle Ihnen dringend eine Sanierung durchzuführen.

Aehr geehrte Damen und Herren, was spricht für PV Dachziegel, was dagegen?

Andrea Beck: Kleine PV-Dachziegel haben eine geringere Flächeneffizienz und viel mehr Steckerverbindungen. Steckerverbindungen gehören zu den häufigsten Fehlern an Modulen die zu Anlagenausfällen führen. PV-Dachziegel werden als Dachintegrationslösung realisiert. Das verlangt höhere Anforderungen an das Unterdach. Die Hinterlüftung ist aufwendiger zu realisieren als bei einer Aufdachanlage.

Guten Abend Ich besitze bereits eine Solaranlage mit 10 kWp. Nun interessiere ich mich für ein Stromspeichersystem. Ist es technisch bereits möglich, ein Elektroauto für die bidirektionale Stromversorgung zu nutzen, d.h. von der Autobatterie (Wechsel-) Strom ins Hausnetz einzuspeisen? Wenn Ja, was kostet die entsprechende Installation ungefähr? Besten Dank und freundliche Grüsse

Fabio Giddey: Guten Tag, Ein Batteriespeicher kann sinnvoll sein, die Frage, ob wir überhaupt Speicher in den Kellern benötigen kann jedoch nicht abschliessend beantwortet werden. Bereits können E-Autos intelligent in Ihr PV-System eingebunden werden und über die V2H-Funktionalität (bidirektionales Laden) kann die Batterie im Auto tagsüber über die Solaranlagen geladen und nachts als Heimspeicher entladen werden. Die Kosten pro kWh sind im E-Auto deutlich tiefer als in einem stationären Heimspeicher. Für die Funktion eines Notstrombetriebes ist jedoch, zum aktuellen Zeitpunkt, ein stationärer Heimspeicher notwendig. Eine bidirektionale Ladestation kostet aktuell ca. CHF 10'000 – 15'000.-. Bitte beachten Sie, dass das E-Auto die entsprechende Funktionalität verfügen muss.

Warum ist die Speicherung von Strom aus der eigenen PV Anlage in der Schweiz nicht gefragt, möglich oder wird auch nicht angeboten? Was spricht dagegen?

Wieland Hintz: Am besten Sie konsultieren folgende Webseite: https://www.energieschweiz.ch/stories/solarbatterien/

Unsere Dach ist nicht optimal ausgerichtet für eine PV Anlage. Uns ist gesagt worden die Technologie entwickelt sich ständig weiter und bald ist die nicht optimale Ausrichtung kein Problem mehr. Stimmt dass? Man sagt eine PV Anlage hat eine Lebensdauer von voraussichtlich 25..30 Jahre. Ist die Effizienz dauernd den Lebensdauer gleich oder nimmt die Leistung ständig ab? Wenn Ja, mit wieviel %/Jahr?

Christof Bucher: Die Ausrichtung ist heute nicht mehr sehr relevant, weil die PV-Module günstig sind und der tiefere Ertrag pro Modul einfach mit ein paar zusätzlichen Modulen ausgeglichen werden kann. Ein eigentliches Problem war eine nicht optimale Ausrichtung noch nie. Die Effizienz nimmt während der Lebensdauer der PV-Module um ca. 10-20% ab, d. h. nach 30 Jahren weisen die Module immer noch 85% der ursprünglichen Leistung auf.

ist für ein balkonkraftwerk ein baugesuch nötig im aaragau? können stromspeicher auch von der steuer abgezogen werden oder nur pv anlagen?

Christof Bucher: Ein Baugesuch braucht es nicht, aber eine Meldung an den Stromnetzbetreiber (Formsache, gratis). Die Anlage würde ich der guten Stimmung wegen dem Vermieter melden (falls Sie zur Miete wohnen). Stromspeicher sind in den meisten Kantonen nicht von der Steuer abzugsfähig, nur PV-Anlagen.

Darf ich eine Solaranlage aus Deutschland bestellen und montieren lassen? Auf was soll ich da achten? Bekomme ich Fördergelder, wenn ich diese Anlage aus dem Ausland (D) hole? Freundliche Grüsse

Christof Bucher: ja, es gibt diesbezüglich keine Einschränkungen (weder Bewilligung noch Fördergelder). Wichtig ist, dass die örtlichen Vorschriften eingehalten werden. Technisch unterscheiden sich PV-Anlagen in Deutschland kaum von denen in der Schweiz.

Gibt es einen «Leitfaden», wie man ein Solardach-Projekt angehen soll? Quasi eine Anleitung, um von Anfang an richtig zu planen?

Wieland Hintz: Ja: https://www.energieschweiz.ch/gebaeude/solaranlagen/

Guten Abend Gibt es Anzeichen, dass die Subventionen für eine Solaranlage in den nächsten Monaten steigen wird? Freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Es wird ab 2023 eine höhere Einmalvergütung geben für Anlagen ohne Eigenverbrauch (auf grossen Scheunendächern etc). Für die PV anlagen im Wohnbereich gibt es zum 1.1.23 nur geringe Anpassungen beim Fördersatz, der Bundesrat entscheidet das Ende November. Also: Bauen!

Im Beitrag wurden PV Paneele vorgestellt, die auf dem Dachpfannen gedeckten Dach montiert werden. Bei uns steht eine Sanierung an, in der wir auch PVA berücksichtigen möchten. Uns wurde in einem ersten Gespräch mit Architekten der Ausbau mit Volldach PVA – Paneele STATT Dachpfannen – vorgeschlagen. Was sollen wir davon halten? Vielen Dank für Ihre Einschätzung. Besten Gruss

Wieland Hintz: Intergerierte Solaranlagen, die eine Doppelfunktion erfüllen (in diesem Fall die der Dachpfannen) können Sinn machen und in der Schweiz sehr beliebt. Etwa jede 6. Anlage wird so realisiert. Es gibt auch eine zusätzliche Förderung. Ich würde mir zwei Varianten (Aufdach und Indach) anbieten lassen

Ist es möglich, auf ein 40-jähriges eternitdach (Asbest!) eine Photovoltalikanlage zu montieren?

Andrea Beck: Sie müssen sich bewusst sein, dass die voraussichtliche Lebensdauer einer PV-Anlage 25-30 Jahre beträgt. Das Dach hat jetzt schon das Lebensende erreicht. Sowohl für die Installation einer PV-Anlage als auch für die Dachsanierung braucht es Arbeitssicherungsmassnahmen gegen Absturz. Das Entfernen oder Bearbeiten eines alten Asbestdaches braucht Schutzmassnahmen. Ich empfehle Ihnen das Dach zusammen mit der Installation einer PV-Anlage erneuern zu lassen. Wenn es ein Dach mit Wärmedämmung ist, empfiehlt es sich, auch diese gleichzeitig zu verbessern.

Wir sind ein 6 Mehrfamilienhaus im Stockwerkeigentum. Nächste Woche ist Versammlung. Wie kann ich die eher konservativen Eigentümer überzeugen, mitzumachen? Wäre bei ablehender Haltung möglich, eine kleinere Anlage auf der Südseite unserer Parterre Wohnung zu platzieren. Oder wäre das zu wenig effektiv?

Christof Bucher: Stockwerkeigentümerschaften überzeugen ist im Energiebereich DIE Frage aller Fragen. Konservative Eigentümer sind evtl. mit Argumenten wie Selbstversorgung, Reduktion der Abhängigkeit vom Ausland, mehr lokale Arbeitsplätze und weniger Energieimport aus zweifelhafter Herkunft zu überzeugen. Technisch gesehen wäre eine Kleinanlage im Süden der Parterrewohnung wohl gut möglich – es gibt punkto Effizienz keine Mindestgrössen für PV-Anlagen. Ich würde, um den Hausfrieden zu wahren, sicherlich prüfen, ob die Anlage jemanden stören könnte.

Guten Abend Meines Wissens werden Solarzellen nach ihrer Lebensdauer als Sondermüll eingestuft. Ist dem so und wenn ja, was für Stoffe/Bausteine sind in einer Solarzelle enthalten, die problematisch sind? Zudem, wie ökologisch ist deren Herstellung, die meiste Ware kommt glaube ich aus China? Beste Grüsse

Wieland Hintz: Nein, das stimmt so nicht. Sie bestehen hauptsächlich aus Glas: https://www.solarprofis.ch/vorurteile/photovoltaik-module-lassen-sich-kaum-rezyklieren/ Die Module kommen tatsächlich hauptsächlich aus China, wo der Strom oft mit Kohle hergestellt wird. Trotzdem produziert ein Modul viel mehr Strom, als zur Herstellung benötigt wird und spart zudem CO2 ein: https://www.solarprofis.ch/vorurteile/die-herstellung-einer-solaranlage-verbraucht-mehr-energie-als-sie-produziert/

unser 10-familienhaus ist Nord-süd ausgerichtet. Die Dachflächen also ausnahmslos nach Osten oder Westen. Ist es in dieser Situation schon sinnvoll, Photovoltaik zu installieren das Dach ist noch nicht saniert, isoliert. Dasmuss vermutlich in den nächsten 10 Jahren erfolgen.

Christof Bucher: Ich würde den Bau der Anlage unbedingt mit der Sanierung kombinieren. Da sparen Sie viel Geld – alleine schon wegen dem Gerüst. Evtl. könnten Sie eine vorgezogene Sanierung prüfen. Wenn Sie dabei noch das Dach isolieren, sparen Sie gleich doppelt (Heiz- und Stromkosten).

Guten Abend Ich habe mal einige Solarpanels in Form einer Blume gesehen. Hab danach ein bisschen recherchiert und gelesen, dass die SmartFlower heisst und sich der Sonne nach ausrichten. Was wissen Sie und halten Sie von so einer SmartFlower? Danke im voraus für Ihre Antwort.d Freundliche Grüsse

Fabio Giddey: Guten Abend, eine SmartFlower ist eine etwas andere Art und Weise einer PV-Anlage. Die Installation erfolgt im Garten oder auf dem Land. Entsprechend ist eine Baubewilligung notwendig, wobei bei einer Anlage auf dem Dach der vereinfachte Meldeprozess über das Meldeschreiben möglich ist.

Besitze seit 2015 ein Passiv-D-EFH in Frenkendorf mit 7.5 Kw Photovoltaik auf dem Dach. Jetzt überlege ich mir wegen des Strommangels im Winter eine Batterielösung, damit ich kein Blackout erlebe. Kann man jetzt noch eine Installation vor dem Winter machen? Gibt es Subventionen von der öffentlichen Hand? Was für Lösungen können Sie anbieten. Meine Tochter wohnt im andren D-EFH Teil und wäre auch an einer solchen Lösung interessiert! Besten Dank für Ihren Tip

Christof Bucher: Bis zum Winter wird es schwierig. Vermutlich sind keine entsprechenden Systeme mehr erhältlich. Ich persönlich gehe jedoch nicht von einem Blackout aus – allerhöchstens von wenigen Stunden gezielten Stromabschaltungen. Da ist eine Taschenlampe wohl günstiger als ein ganzes Speichersystem. Bevor es aber dazu kommt, wird vom Bund und von der Strombranche wohl alles getan, um dies zu vermeiden. Und weil wir noch viel Potenzial zum Strom sparen haben, glaube ich auch, dass wir dann endlich seriös Strom sparen werden und damit ein Blackout verhindern.

Gibt es eine Art Qualitätsnachweis für die vielen Firmen, welche auf diesem Gebiet ihre Dienstleistungen anbieten? Das heutige Beispiel im gezeigten Beitrag war nicht sehr einladend und vertrauensfördernd.

Fabio Giddey: Guten Abend, Ja genau das gibt es, wir von Swissolar zertifizieren hierfür die entsprechend SoalrProfis. Für die Aufnahme gelten strikte Aufnahmebedingungen und wir prüfen die Unternehmen regelmässig mit Stichproben. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter: www.solarprofis.ch Auf der Website finden Sie Ihren Solarprofi aus der Region.

Guten Abend, ist es möglich, eine Solaranlage selbst zu montieren? Muss die Anlage von einem konzessionierten Elektriker abgenommen werden (SiNa)? Welche Hersteller / Händler bieten entsprechende Komponenten an? Was muss speziell beachtet werden? Vielen Dank und freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Ja, das geht. Informationen dazu finden Sie hier: https://selbstbau.ch/

Wir haben eine Offerte für eine PV-Anlage auf einem Flachdach. Sicherheitsfrage: Leider sind unsere zahlreichen Lichtkuppeln nicht durchsturzsicher... Müssen hier hässliche Gitter montiert werden oder reicht die neu installierte Seilsicherung für einen Sturz aus?

Christof Bucher: Nach SUVA reicht die Seilsicherung nicht. Es gibt aber Überwurfnetze anstelle der Gitter. Oder Sie sperren das Dach lassen es nicht mehr betreten, das wäre wohl auch zulässig (aber ggf. schwer durchzusetzen).

Unser Haus ist 70jährig und wir Heizen noch mit Oel und haben Radiatoren. Das Dach wäre von seinerLage her ideal für eine Solar Anlge. Mir hat jedoch jemand erklärt dass der Wirkungsgrad bei Radiatoren nicht ideal sei. Ist dies so und wäre eine Wärmepumpe idealer?

Wieland Hintz: Ich würde Ihnen eine Impulsberatung ans Herz legen (gratis) https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Was mich manchmal beschäftigt: Was passiert mit der PV-Anlage auf dem Dach bei starkem Hagelschlag? (Fassadenlösungen sind wohl weniger verwundbar.) Vermutlich wird sie mehr oder weniger zerstört; wobei es meines Wissens verschiedene Festigkeiten von Panels (Solarzellen-Platten) gibt. Liege ich richtig, dass kaputte Panels gut recycelt werden können? Der Schaden würde wohl von der Gebäude-Versicherung übernommen, oder? – Danke, Gute Nacht und Alles Gute!

Wieland Hintz: Sie haben die Fragen schon selber richtig beantwortet! Mehr Details finden sie hier: https://www.swissolar.ch/fileadmin/user_upload/Fachleute/Photovoltaik_Merkblaetter/21017d_Merkblatt_Hagelschaeden.pdf

Das 6-Familienhaus, in welchem wir wohnen, besitzt eine 140m2-PV-Anlage und einen Batteriespeicher, der den Nachtbedarf für Strom, Warmwasser und Erdsondenheizung jedoch nicht komplett zu decken vermag. Deshalb wird viel Energie ins Netz eingespiesen. Ist eine Speichererweiterung (Fr. 10'000 inkl. Montage) sinnvoll? Zumal das EW die aktuelle Vergütung auf 23 Rp./kWh erhöht hat? Welche Grössenordnung von Speicher ist für unsere Konstellation ideal? Ein Elektroauto zur Einbindung ist nicht vorhanden und eine Anschaffung steht auch nicht zur Diskussion, Zweitens: Ist – mit Blick auf einen mögliche Abschaltung – eine solche Anlage selbständig, das heisst ohne Strom im Netz überhaupt funktionsfähig oder braucht es hierzu eine spezielle Netztrennung? Sonnige Grüsse an Andrea und das ganze Solarfachteam

Christof Bucher: Für 140 m2 PV-Module wären typischerweise ca. 30 kWh Speicher «optimal». Wobei Sie bei einer Vergütung von 23 Rp./kWh natürlich auch auf den Speicher verzichten können – die Einspeisung dürfte rentabler sein als die Speicherung. Die Anlage funktioniert – trotz dem Speicher – nur dann bei Stromausfall, wenn Sie dafür extra eine automatische Netzfreischaltung (ein sogenanntes Backup-System) eingebaut haben. Die Installationsfirma kann hierzu Auskunft geben.

Es geht darum, Solarpanels bei Schneefall, resp. im Winter schneefrei zu halten. Daher meine Frage – gibt es bereits Panels oder Systeme, welche durch selbst produzierte el. Energie (nur ein Teildavon) die Panelfläche(n) beheizen und so dafür sorgen, dass der Schnee abrutscht (Montage der Panelanlage am Hang, Aufstellwinkel der Panels ca. 45°, Panels schuppenförmig positioniert, d.h. keine uniforme Panelfläche) – danke für Feedback zu meiner Frage.

Andrea Beck: Solche Systeme haben sich am Markt nicht durchgesetzt. Abschmelzen erfordert einen hohen Energiebedarf und bringen kaum etwas wenn der Himmel in der Folgezeit weiter bedeckt bleibt. Bei einem Aufstellungswinkel von 45° bleibt der Schnee ganzflächig nur kurz liegen. Das Abrutschverhalten hängt vom Standort ab. Bei einem sonnigem Südhang rutscht der Schnee bei diesem Winkel schnell ab. Im eher nebeligen Mittelland ist kaum ein Energieverlust zu verzeichnen. Schuppenförmige rahmenlose Module halten den Schnee weniger stark zurück als gerahmte Standardmodule.

Anstelle Wärmepumpe und PV Anlage bin ich letzthin auf PVT-Module aufmerksam geworden. Ist dies eine Alternative?

Fabio Giddey: Guten Tag, dies kann eine Alternative sein. Es handelt sich dabei jedoch nicht um Standardprodukte und entsprechend sind die Preise höher. Die Installation von PVT-Modulen erfordert weiter Know-how welches oft nicht durch eine Unternehmung angeboten werden kann.

würden sie aktuell einen stromspeicher empfehlen? welchen wechselrichter hersteller würden sie empfehlen? was kostet ca eine pv anlage mit 10kwp fertig installiert mit gerüst ohne abzug der subventionen.

Wieland Hintz: Zu Stromspeichern finden Sie viele Informationen hier: https://www.energieschweiz.ch/stories/solarbatterien/ Empfehlen kann man die Installation nicht ohne Weiteres, es hängt stark ab von Ihrem Strompreis und der Preis der Batterie. Zum Preis der PV und Wirtschaftlichkeit, benutzen Sie am besten unseren Solarrechner: https://www.energieschweiz.ch/tools/solarrechner/

Wieviel m2 ist die Mindestgrösse für eine PV Anlage auf einem EFH?

Christof Bucher: Es gibt keine Mindestgrösse: Bereits 1 PV-Modul à ca. 300 W können Sie mit einem dafür geeigneten Wechselrichter direkt in die Steckdose einspeisen. Wenn Sie aber das ganze Dach füllen, sind die Kosten pro PV-Modul viel günstiger, als wenn Sie nur eine kleine Anlage bauen.

Guten Abend, lohnt sich ein Solaranlage die 6 kwp bringt und ist eine Speicher Batterie in jedem Fall sinnvoll? Danke für Ihre Antwort. M.C.

Fabio Giddey: Guten Tag, Ein Batteriespeicher kann sinnvoll sein, die Frage, ob wir überhaupt Speicher in den Kellern benötigen kann jedoch nicht abschliessend beantwortet werden. Bereits können E-Autos intelligent in Ihr PV-System eingebunden werden und über die V2H-Funktionalität (bidirektionales Laden) kann die Batterie im Auto tagsüber über die Solaranlagen geladen und nachts als Heimspeicher entladen werden. Die Kosten pro kWh sind im E-Auto deutlich tiefer als in einem stationären Heimspeicher. Für die Funktion eines Notstrombetriebes ist jedoch, zum aktuellen Zeitpunkt, ein stationärer Heimspeicher notwendig. Grundsätzlich empfiehlt es sich das Dach so gut wie möglich auszunutzen. Die spezifischen Investitionskosten in CHF/kWp können dadurch gesenkt werden.

Wie ist/war die Preisentwicklung bei den Panels?

Christof Bucher: Die Preise sind während Jahrzehnten nur gesunken, so dass ein einzelnes PV-Modul (ca. 1.7 m2) nur noch ca. CHF 120.- bis 180.- gekostet hat. In den letzten 2-3 Jahren sind die Preise wieder geringfügig gestiegen. Momentan ist die Verfügbarkeit schlecht, was die Preise in die Höhe treibt. Der momentane Anstieg

Was weiss man über gwsundheitliche Risiken, wenn man dauerhaft unter einer PV-ANLAGE lebt? Gibt es Studien dazu?

Wieland Hintz: Ja, es gibt Erkenntnisse. Schauen Sie einmal hier: https://www.solarprofis.ch/vorurteile/solaranlagen-erzeugen-starken-elektrosmog/

Ab welchem Alter des Daches ist eine Sanierung im Zusammenhang mit einer Solaranlage sinnvoll?

Fabio Giddey: Das Dach muss mindesten noch 30 Jahre ohne Probleme funktionieren. Bei Fragen zu Ihrem Dachzustand können Sie sich an Ihren Dachdecker des Vertrauens wenden.

Guten Abend Muss ich bei einer PVA mit einer Grösse von >30kWp ein TAG im Kanton Aargau ausfüllen? Muss ich zusätzlich Sperrschürze in der Hauptverteilung einbauen im die Abschultung (durch das zuständige EW) zu gewährleisten und wann benötige ich einen GAK?

Fabio Giddey: Guten Abend, ein TAG ist für jede netzgekoppelte PV-Anlage in der Schweiz Pflicht und wird vom VNB beurteilt. Die Gültigkeit eines TAG beträgt oft 1 Jahr. Entsprechende zusätzliche Komponenten können vom VNB nach der Einreichung der Inst.-Anzeige verlangt werden. Ein GAK wird vom VNB nicht vorgeschreiben für den Einbau von SPD's kann dieser sinnvoll sein, da gibt es jedoch auch bereits Wechselrichter-integrierte Lösungen. Weiter werden GAK's für den Einsatz von Stringsicherungen installiert.

Guten Abend Gibt es eine mehr oder weniger mobile «Mini-Version» einer Solaranlage, die ich als Mieter z.B. auf den Balkon stellen kann (oder wenn der Vermieter einverstanden ist, sonstwie montieren) ?

Wieland Hintz: Ja, so etwas gibt es. Informationen dazu finden Sie hier: https://www.energieschweiz.ch/stories/das-kleinkraftwerk-zum-einstecken/

Wir möchten eine PV Anlage auf unserem Hausdach in Zernez installieren, fürchten im Winter aber die Einschränkungen durch den Schnee auf dem Dach. Kann die PV Anlage auch beheizt werden? Dank und Gruss

Christof Bucher: Zum Beheizen gibt es erst Pilotanlagen. Die Firma 3S Solar Plus in Thun kann evtl. weiterhelfen. Mit dem Beheizen kann der Schnee nicht geschmolzen, aber zum Abrutschen gebracht werden. Damit das funktioniert, dürfen Sie keinen Schneefänger installieren. Sie müssen allerdings prüfen, ob das zulässig ist (kein Personenverkehr unter der Traufe).

Hallo mich interessiert wenn ich heute jetzt drei Offerten von verschiedenen Anbietern habe wie lange muss ich im Durchschnitt warten bis ich die Fotovoltaik Anlage in Betrieb nehmen kann. Zudem wollte ich wissen es gibt ja verschiedene Module welche verschiedene Leistungen haben. Vor zwei Jahren war glaube ich die stärkste Einheit 380 W pro Pännel.Gibt es heute bereits stärkere? Lg

Christof Bucher: Vermutlich müssen Sie bis im Frühling Warten – da hilft nur bei der Firma nachfragen. Die stärksten PV-Module haben Leistungen von über 600 W. Diese sind aber auch sehr gross und werden deshalb meist nicht auf Dächern eingesetzt. Module bis ca. 450 W dürften Sie heute für Dächer angeboten erhalten.

Werden auch Wechselrichter angebote, welche einen Inselbetrieb erlauben?

Andrea Beck: Es gibt sehr bewährte Wechselrichter die für einen Inselbetrieb (Alphütte, Ferienhaus) angeboten werden. Falls Sie die Notstromversorgung bei einem Netzausfall meinen, bedarf es einer komplexeren Lösung.

Guten Abend. Gibt es Indach-Systeme die vom Schweizer Heimatschutz “akzeptiert “werden? Danke zum Voraus

Fabio Giddey: Guten Abend, Diese Frage kann nicht abschliessend beantwortet werden, die Beurteilung liegt bei Ihrer Gemeinde. In geschützten Zonen unterliegt eine PV-Anlage einer Baubewilligung. Entsprechend optisch gut integrierbare Systeme sind auf dem Markt verfügbar und wurden bereits sehr oft installiert. Siehe dazu z.B.: https://freesuns.com/de/projekt?ferlens-listed-building-in-ferlens

Guten Tag. Wo muss ich den Antrag für die Solar Förderung in Uster Kanton Zürich einreichen. 5KW Anlage für Eigenheim. Danke

Wieland Hintz: Das können sie hier machen: https://pronovo.ch/de/foerderung/einmalverguetung-eiv/

Guten Abend Ich wollte nachfragen was der Unterschied ist zwischen Solarziegeln und einer auf Dachanlage? In Sachen Effizients, Nutzen? Und was Sie empfehlen würden? Besten Dank

Wieland Hintz: Solarziegel sind meist teurer und haben aber den Doppelnutzen von Wetterschutz und Stromproduktion. ich würde mir al Entscheidungsgrundlage je ein Offerte kommen lassen

an Wieland Hintz: gerne hätte ich vom BFE mehr Energie für die Solarindustrie gehört. Seit Jahrzehnten ist klar, dass nur mehr Solarenergie die Klimakrise reduzieren kann. Warum gibts da weniger kampagnen als vom BAG? Unter wessen Prämisse wird sich daies baldmöglichst ändern? wieso macht der Bund nciht selber Solarchecks? warum müssem gemeinnützige Vereine diese wichtige Aufgaben übernehmen? Das ist für ein Land wie die Schweiz einfach ein Hohn.

Wieland Hintz: Es gab in der Vergangenheit immer wieder Kampagnen von EnergieSchweiz. Die habe Wirkung gezeigt: Der Markt wächst weit 202 mit über 40% pro Jahr. Mehr zum Boom des Schweizer PV Zubaus hier: https://energeiaplus.com/2022/06/30/photovoltaik-entwickelt-sich-zu-einer-tragenden-saeule-der-schweizer-stromversorgung/

Vielen herzlichen Dank für die Informationen. Das Thema ist superinteressant und die Antworten sehr hilfreich. Danke an das Team!!

SRF-Admin: Schön, dass wir helfen konnten! Vielen Dank für das Lob.

Guten Abend wir haben eine Liegenschaft leicht ausserhalb von Kradolf und eine Wiese (Landwirtschaftsland) auf dem wir Schafe halten für unsere Border Collies Auffangstation. Es sind 7000qm. Ich würde gerne diese Wiese zum Bau einer grösseren Solaranlage zur Verfügung stellen, ähnlich wie das EKT ganz in der Nähe auf ihrem Gelände aufgestellt hat. Ich habe festgestellt, dass Wiesen, die während den brennenden Sommertage besser wachsen. Wenn es regnet, könnte man diese Paneele mit Regensensoren senkrecht stellen. Die Schafe hätten auch Schatten. Ich vermute, dass die Restriktionen des Landwirtschaftsamts wohl ein solchen Projekt nicht ermöglichen. Ist es eine Schnapsidee oder bin ich evtl. der Zeit zu stark voraus?

Fabio Giddey: Guten Tag, Ihre Idee ist sehr spannend und geht in die Richtung Agri-Photovoltaik welche in der Schweiz immer aktueller wird. Ein spannendes Projekt ist z.B.: https://rhodan.ch/pages/solarfaltdach-im-weinbau Aktuell laufen in Bern die politischen Diskussionen zur Erleichterung solcher PV-Anlagen.

Ich bin Besitzer einer Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus. Bestehet die Möglichkeiten diesen Platz zur Stromgewinnung zu vermieten, damit die beträchtlichen Anlagekosten gespart werden könnten – und trotzdem Strom produziert werden kann? Danke

Christof Bucher: Wenn Sie sich in der Eigentümerschaft einig sind, können Sie die Dachfläche evtl. für die Stromerzeugung vermieten. Bedingung ist meistens, dass Sie den Solarstrom wieder zurückkaufen. Der ist aber meist günstiger als der Strom aus der Steckdose, also ein gutes Geschäft für Sie.

Wäre es sinnvoll PV-Anlagen generell mit Notstrom- oder gar Ersatzstrom- Fähigkeit auszurüsten, so das die katastrophalen Folgen eines mehrtägigen, grossflächigen Stromausfalls abgemindert werden können?

Fabio Giddey: Guten Tag, die angesprochenen Systeme fordern zusätzliche Komponenten sowie Installationsarbeiten. Entsprechend wird die PV-Anlage teurer, zusätzlich muss die Systemgrenze dieser Systeme beachtet werden. Zwei bis drei Tag kann das System ohne Netz funktionieren, jedoch ist dies zum einen Wetterabhängig und zum anderen von Ihrem Stromverbrauch. Für eine ersatzstromfähige PV-Anlage ist ein Batteriespeicher zwingend. Bitte sprechen Sie dies bei einer Beratung für PV-Anlagen an, sodass Sie entsrpechend beraten werden können.

Guten Abend, unsere STWEG interessiert sich für eine PV-Anlage kombiniert mit Elektro-Mobilität (Ladestationen in der Tiefgarage). Wie könnte eine Mess- und Abrechnungs-Lösung für bidirektionale Ladelösungen aussehen? Wunsch: Jeder Eigentümer kann Energie von seinem eigenen Elektroauto beziehen.

Christof Bucher: Gute Abrechnungslösungen gibt es schon viele. Hier eine Übersicht mit Dienstleistern, die das Anbieten: https://energiezukunftschweiz.ch/de/installateure-planer/angebot/abrechnung-eigenverbrauch/. Dass die Mieter:innen jedoch Strom aus ihrem Auto für die Wohnung beziehen können, gibt es soweit ich weiss noch nicht. Die Firma Sun2Wheel ist diesbezüglich mit ihren bidirektionalen Ladestationen technologisch führend. Evtl. könnte sie eine solche Lösung anbieten.

Guten Abend, über die Wintermonate liegt auf unsere Solaranlage öfters Schnee. Da das Dach relativ flach ist, bleibt dieser auch bei wärmeren Temperaturen lange liegen und verhindert so die Stromproduktion. Gibt es für diese Problematik Lösungsansätze?

Wieland Hintz: Ein einfache Lösung wäre , die Module steiler als das Dach aufzuständern, so dass der Schnee leichter abrutschen kann. Es kann aber sein, dass die dafür eine Baubewilligung statt nur einer Baumeldung benötigen. Am besten wenden Sie sich an Ihren Installateur und die Gemeinde

Wäre möglich das Solarstrom direkt in eine Batterie zu speichern und erst über den Umrichter «schicken» wenn es im Haus gebraucht wird. Hintergrund ich würde gern mein Elektroauto direkt von der Hausbatterie laden, ohne die Energie 2 Mal umzuwandeln. Vorausgesetzt das es einen Wallbox mit Gleichstrom gibt.

Christof Bucher: Hybridsysteme (z. B. von Fronius) bieten dies für stationäre Batterien an. Für eine Wallbox gibt es dies soweit ich weiss noch nicht. Die Umwandlungsverluste sind jedoch heute ziemlich gering, z. B. nur gerade 2% bis 3% im PV-Wechselrichter.

Ich möchte mir ein 300Wp-"Balkonkraftwerk» zulegen. Aber ich frage mich: Können wir Mieter damit irgendwas bewirken für eine autarke Energieversorgung der Schweiz?

Christof Bucher: Jein: Eine «autarke Energieversorgung» der Schweiz gibt es nicht, so gesehen nein. Aber je weniger Strom wir selber produzieren, desto weniger müssen wir importieren. Gerade Balkonkraftwerke sind hier spannend, weil sie dank der vertikalen Aufständerung auch im Winter viel Strom produzieren. Natürlich ist die Gesamtmenge der möglichen Balkonanlagen nicht riesig – aber mit 300 Wp können Sie Ihren Strombedarf schon mal um 10-20% senken. Diese Energie muss weniger aus dem Ausland importiert werden.

Lohnt es sich mit der Anschaffung einer PV Anlage auch eine Speicheranlage zu installieren. Falls ja, was ist zu beachten?

Fabio Giddey: Guten Tag, Ein Batteriespeicher kann sinnvoll sein, die Frage, ob wir überhaupt Speicher in den Kellern benötigen kann jedoch nicht abschliessend beantwortet werden. Bereits können E-Autos intelligent in Ihr PV-System eingebunden werden und über die V2H-Funktionalität (bidirektionales Laden) kann die Batterie im Auto tagsüber über die Solaranlagen geladen und nachts als Heimspeicher entladen werden. Die Kosten pro kWh sind im E-Auto deutlich tiefer als in einem stationären Heimspeicher. Für die Funktion eines Notstrombetriebes ist jedoch, zum aktuellen Zeitpunkt, ein stationärer Heimspeicher notwendig.

Batterien lohnen sich ja aktuell noch nicht wirtschaftlich gesehen. Wie sehen Sie die Zukunft davon – werden Batteriepreise eher sinken oder steigen wegen der generellen Nachfrage nach Batterien oder Verfügbarkeit von Alternativen (Autobatterien) ?

Christof Bucher: Die Batterien selbst wären schon sehr günstig. Teuer ist das ganze drum herum, das System, die Planung, die Installation. Vermutlich wird das noch etwas günstiger werden. Allerdings ist es etwas unklar, ob wir überhaupt viele Batterien im Keller brauchen. Elektroautos haben oft eine 10x höhere Kapazität und können fast immer ans Stromnetz angeschlossen werden. Darum ist es in Zukunft evtl. günstiger und ökologischer, auf die Batterien im Keller zu verzichten und einfach die Autos etwas intelligenter zu laden.

Guten Tag. Was halten Sie von den Solarmodulen von Meyer Burger, würde Sie diese uneingeschränkt empfehlen für ein typisches Einfamilienhaus in der Schweiz? Oder gibts es aus Ihrer Sicht Gründe, welche gegen den Verbau dieser Module sprechen? Besten Dank für Ihre Antwort

Christof Bucher: Bei uns im Labor haben wir die Module noch nicht getestet. Die Technologie, insb. auch die SmartWire-Kontaktierung, ist qualitativ sehr hochwertig und verspricht eine lange Lebensdauer. Ich würde die Module deshalb empfehlen.

Guten abend. Ich plane eine Solarfassade an einem wohngebäude. Dagegen hat ein Nachbar nun Einsprache erhoben, da befürchtet wird dies könnte blenden. Gibt es einen Zeitpunkt wo Solarfassaden gleich wie Dachanalgen behandelt werden? Ich dies also der Gemeinde nur mitteilen muss aber keine Baugenehmigung mehr nötig sein wird? Falls ja wann wird das sein? Falls es keinen solchen zeitpunkt gibt (wovon ich leider ausgehe), was raten sie mir in dieser Situation? Wie viel kostet ein Blendgutachten (wird in der einsprache gefordert)? Gibt es eine Art fachliche mediation welche genutzt werden könnte um mit dem Nachbarn eine Einigung zu erzielen? Eventuell ist ja für eine fachperson ersichtlich, dass blenden bei unserem Fall kein Problem sein sollte...

Wieland Hintz: Der Bundesrat plant, dass Anlagen auf Fassaden auch bewilligungsfrei werden sollen (https://www.are.admin.ch/are/de/home/medien-und-publikationen/medienmitteilungen/medienmitteilungen-im-dienst.msg-id-87045.html), das Parlament hat auch schon einen entsprechenden Vorstoss. Leider haben sie aber Recht: einen Termin gibt es nicht. Um Ihren Nachbarn zu beruhigen kann ihr Installateur evt. eine einfache geometrische Betrachtung erstellen, damit es nicht gleich ein Blendgutachten werden muss. Denn damit Fassaden blenden, muss die Sonne sehr tief stehen.

Ich habe seit einigen Jahren eine PV Anlage mit ca 14kwp installiert und fahre seit 3 Jahren E-Auto. Auf einen Speicher habe ich bewusst verzichtet, da diese meiner nach biel zu teuer sind und sich wirtschaftlich nicht rechnen. Seit ich E-Auto fahre hoffe ich auf bidirektionales Laden um so mit Vehicle to home das Auto als Speicher und Notstromquelle nutzen zu können. Mich würde interessieren, ob es konkrete Ansätze gibt, dass dies bald umgesetzt wird und von welchen Anbietern und on welcher frist. Man kann zwar viel darüber lesen, aber eine konkrete und zudem bezahlbare Lösung habe ich bis dato nirgends gefunden.

Christof Bucher: Japanische Autos bieten es an, da es in Japan Vorschrift ist. VW hat angekündigt, demnächst alle Autos damit auszurüsten. In der Schweiz bietet Sun2Wheel eine entsprechende Ladestation an (noch ziemlich teuer). Als Notstromquelle werden diese Systeme aber eher nicht funktionieren (zumindest nicht alleine), lediglich zur Eigenverbrauchsoptimierung.

Eigenheim: Soll man eine PV Anlage üppig dimensionieren, damit auch im Winter möglichst viel Strom produziert wird, um die Wärmpumpe und anderen Verbraucher zu versorgen? Wie ist die Batterie zu dimensionieren?

Wieland Hintz: Ich würde Ihne auf jeden Fall raten, die Solaranlage grosszügig zu dimensionieren: https://www.energieschweiz.ch/stories/gute-gruende-fuer-grosse-pv-anlagen/ Informationen zu Batterien finden sie hier: https://www.energieschweiz.ch/stories/solarbatterien/

Hallo. Was empfehlen Sie? Den Warmwasserboiler mit Strom (Photovoltaik) vom Dach zu wärmen oder via Solar (Wärmetauscher)? Welches System hat welche Vor-resp. Nachteile? Besten Dank und freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Ich würde Ihnen eine gratis Impulsberatung empfehlen: https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Guten Tag. Wie steht es um neue Materialien bei den Solarzellen? Z. Bsp. kristalline Schichten aus Barium-, Strontium- und Calciumtitanat abwechselnd übereinandergelegt. Der photovoltaische Effekt soll um den Faktor 1000 erhöht werden können. Was ist davon zu halten?

Christof Bucher: Alles schön und gut, funktionieren tut es auch. Weltrekordwirkungsgrade liegen bei über 47% (https://www.nrel.gov/pv/cell-efficiency.html). Faktor 1000 (meist eher so 300) stammt daher, dass das Sonnenlicht mit einer Lupe 300-fach gebündelt wird. ABER: Diese Zellen sind derart teuer (mehr als 1000x teurer als eine normale Solarzelle), dass sie nach heutigem Ermessen niemals für normale Anwendungen verwendet werden. Auch sind sie ökologisch äusserst fragwürdig, da sie so viele seltene Materialien benötigen.

Sind Sie auch der Meinung, dass es in Sachen Ausbau von Solar- bzw. PV-Anlagen in der Schweiz schneller vorwärtsgehen sollte? Wenn Ja, was müsste sich ändern?

Wieland Hintz: Momentan wächst der Markt in der Schweiz rasant mit 40-50% Wachstum, s.d. bis 2035 wohl an die 30% unseres Stromkonsums mit PV gedeckt werden können. Zudem lag die Schweiz beim Ausbau der PV pro Kopf Ende 2021 im europäischen Vergleich bereits auf Platz 4. Siehe: https://energeiaplus.com/2022/06/30/photovoltaik-entwickelt-sich-zu-einer-tragenden-saeule-der-schweizer-stromversorgung/ Aber mehr geht immer!

Mittlerweile nagelt praktisch jeder PV Panels auf sein Dach. Lohnt es sich, dass jeder ein eigenes autarkes System (DC Wandler, Batterie, usw.) bei sich Zuhause einbaut, oder sollten Verbunde mehr gefördert werden? (Hinsichtlich Kosten und Effizienz) Mittlerweile lohnen sich Netzeinspeisungen ja nicht mehr wirklich.

Christof Bucher: Autarkie «lohnt» sich eigentlich nie, wenn Sie einen Netzanschluss haben. Vielleicht könnten Sie diesen Winter ein paar Stunden Stromausfall überbrücken, vermutlich ist es aber nicht nötig. Wozu also die (teure) Autarkie? Das Stromnetz haben wir schon gebaut, und es ist sehr effizient. Es wird alles daran gesetzt, dass es so zuverlässig bleibt, wie es bis heute war. Die Einspeisung alleine lohnt sich zwar weniger als der Eigenverbrauch, sie hilft aber trotzdem, eine PV-Anlage zu amortisieren. Deshalb würde ich eher auf den Verbund als auf Autarkie setzen.

Was sind die Qualitätsmerkmale und Nutzungsbedingungen die für eine möglichst hohe Effizienz und lange Nutzungsdauer von PV Panels und Anlagen sorgen?

Christof Bucher: Diese Frage ist sehr gut, aber sehr schwierig zu beantworten: Viele Module, die Sie kaufen können, behaupten «überdurchschnittlich» gut zu sein: 15 Jahre Produktgarantie, 30 Jahre Leistungsgarantie, nicht mehr als 15% Leistungsverlust über die Lebensdauer. Darauf können Sie achten. Am besten fragen Sie aber auch Ihren Fachpartner nach seinen Erfahrungen. Er müsste es wissen, schliesslich erhält er die Reklamationen wenn etwas nicht funktioniert.

Gibt es Möglichkeiten, das Flachdach mit Solarpanels zu bestücken, wenn der Installateur nicht bohren will (Angst vor Undichte) und aufgrund der ungeklärten Statik eine Befestigung mit Steinen/Betonplatten zu riskant erscheint?

Andrea Beck: Bohren sollte man generell bei Flachdächern nicht. Sie sollten das Flachdach vor der Installation einer Solaranlage überprüfen lassen und klären, ob eine Schutzschicht über der Dichtschicht vorhanden ist. Lassen Sie auch den energetischen Zustand und den Zustand der Schutz- und Dichtschicht überprüfen. Sie müssen sich bewusst sein, dass die voraussichtliche Lebensdauer einer PV-Anlage 25-30 Jahre beträgt. Wenn Sie in dieser Zeit (energetische) Sanierungsarbeiten am Dach vornehmen wollen oder müssen, müssen sie die Anlage entfernen und wieder installieren. Die tragende Komponente von PV-Anlagen ist das Befestigungssystem. Es sorgt dafür, dass die Module Schnee- und Windlasten standhalten und somit viele Jahre schadenfrei erneuerbare Energie erzeugen. Normalerweise werden PV-Anlagen auf dem Dach durch Ballastierung gesichert gegen die auftretenden Windkräfte. Es gibt Lösungen, bei denen verwenden sie das auf dem Dach bereits vorhandene Kies oder Grünsubstrat zur Ballastierung. Diese Systeme belasten die Gebäudestatik kaum zusätzlich und sind ästhetisch ansprechend. Sie brauchen kaum zusätzliche Lasten. Die PV-Anlage selber belastet das Dach nur mit rd. 20 kg pro Quadratmeter zusätzlich. Die standortspezifischen Anforderungen an die Tragsicherheit sind in den Normen SIA 260 und SIA 261 festgeschrieben. Basierend auf diesen Normen muss für jede Anlage ein Statikbericht erstellt und die Anlage gemäss dessen gebaut werden. Der Statikbericht gehört in die Anlagen-Dokumentation vor Ort. Im Fall von Schäden kann es sein, dass er dem Versicherungsträger als Nachweis vorgelegt werden muss.

Wir planenl eine Solaranlage auf unserem EFH. Das Haus ist West-Ost orientiert. Auf der vertikalen Südfassade haben wir auf ca 7 x 3.5 Meter Platz für weiere Solarmodule. Kein Schatten. Macht es Sinn, dort Pannels mit ca 80» Neigung zu montieren? Können wir damit die Investition bei gleicher Produktivität reduzieren?

Wieland Hintz: Ich freue mich, dass sie eine Fassadenanlage planen, das kommt nicht so häufig vor! Ich würde die Kosten und den allfälligen Nutzen aber mit einem Installateur besprechen.

Guten Abend, wie gross müsste denn die Fläche von Solarpanels sein, um meinen Plug- in Hybrid mit einer Batterieleistung von 11,5 kwh, zu laden ? Und...geht dies auch nach Sonnenuntergang ? Danke und freundliche Grüsse

Fabio Giddey: Guten Tag, eine Schweizer PV-Anlage erreicht im Durchschnitt einen spezifischen Jahresertrag von 1000 kWh/kWp. Ein aktuelles PV-Panel bringt eine Ausbeute von rund 200 W/m2. Somit erreichen Sie bereits mit 5m2 einen jährlichen Energieertrag von 1000 kWh. Je nach E-Auto liegt der Verbrauch bei rund 15-20 kWh/100 km bei einem Hybriden wird dieser Wert tendenziell höher ausfallen. Für eine jährliche Fahrleistung von 10'000km benötigen Sie somit rund 2'000 kWh/Jahr.

Sehr geehrte Damen und Herren. Wir besitzen mehrere Mehrfamilienhäuser, teilweise aneinander grenzend und mit grösseren Dächern und haben uns auch schon Gedanken darüber gemacht einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) zu Gründen. Was hat sich in den letzten Monaten mit dem neuen Marktumfeld geändert (höhere Strommarktkosten auf freiem Markt, höhere Zinsen, Lieferengpässe Material und Personal) und wie beeinflussen diese die Kosten und Rentabilität der ZEV-Anlagen? Mit welchen Umsetzungszeiten wäre zu rechnen? Auf welche Hürden wäre zu achten? Freundliche Grüsse

Christof Bucher: Gute Idee! Die Regeln für ZEV haben sich jüngst nicht geändert. Die Strompreise dürften auch für Privatverbraucher eher steigen, das macht Solarstrom (und damit ZEV) attraktiver. Eine PV-Anlage zu bauen braucht derzeit jedoch Geduld (Fachkräftemangel und Lieferengpässe). Wenn Sie heute bestellen, werden Sie wohl erst im Sommer 2023 eine Anlage haben. Wichtig beim ZEV ist, dass Sie eine Übersicht über die Aufgaben (Administration, Abrechnung etc.) gewinnen. Hier finden Sie eine Liste mit möglichen Dienstleistern: https://energiezukunftschweiz.ch/de/installateure-planer/angebot/abrechnung-eigenverbrauch/ Viel Erfolg!

Lohnt sich bereits heute die Installation eines hauseigenen Batterieblocks zur Speicherung von überschüssigem Strom aus der PV Anlage und zur Erhöhung des Eigenverbrauchgrads?

Wieland Hintz: Das hängt sehr von Ihrem Stromtarif und den Kosten der Speicher ab. Mit den Kosten und Tarifen 2022 lohnte es bisher kaum. https://www.energieschweiz.ch/stories/solarbatterien/ ab 2023 werden die Stromtarife aber steigen, damit kann die Rechnung anders aussehen.

Habe ein Haus Baujahr 1980 mit einer Direktelektroheizung. Jährlicher Gesamtverbrauch ca. 20'000 KWh für Heizung, Warmwasser, Kochen, Waschen – «einfach alles was Energie benötigt». Was gibt es da für Änderungsmöglichkeiten? (Möglichst günstig) Als Dachfläche stehen etwa 45 m2 in geeigneter Richtung zur Verfügung. Freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Ich würde Ihnen eine gratis Impulsberatung empfehlen: https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Guten Abend. Wir sind 14 Stockwerkeigentümer. 2.5 Zimmer bis 5.5 Zimmer Wohnungen. Unser Flachdach ist 150 qm für Solarpannels. Frage: Wieviel kostet eine solche Anlage? Kann man das Amortisieren bis es neue Pannels braucht?

Wieland Hintz: Am besten sie spielen etwas mit unserem Solarrechner. Normalerweise amortisieren sich Anlagen innerhalb ihrer Lebensdauer. https://www.uvek-gis.admin.ch/BFE/sonnendach/

Guten Abend. Ich habe kürzluch einen Solaredge SE10K-RWS Storedge Hybrid Wechselrichter mit BYD B-Box Premium LVS 12.0 Batterien und MegaSlate 2 installieren lassen. Frage: Wie kann ich dies als Insellösung/Notstromsystem betreiben? Herzlichen Dank für Ihren gschätzten Rat. Beste Grüsse

Fabio Giddey: Guten Abend, Ihr Wechselrichter verfügt über die notwendige Technologie für die sogenannte Ersatzstromversorgung. Dazu ist jedoch noch eine Installationsanpassung mit einer allfälligen Netztrennung notwendig. Entsprechend empfehle ich Ihnen, mit dem Installateur Kontakt aufzunehmen und die zusätzlich notwendigen Komponenten für den Back-Up-Modus installieren zu lassen.

Ich wohne in einem Reihenhaus und habe auf meinem Dache eine PV installiert, die direkt ins EKZ-Netz eingespiesen wird (und bin der Einzige in der Siedlung). Es gibt eine gemeinsame Tiefgarage und jetzt soll diese für Elektromobilität ausgerüstet werden. Ich könnte problemlos von meinem Hausanschluss zu meinem Tiefgaragenplatz ein Kabel ziehen und danach meinen Solarstrom nutzen für das Aufladen meines künftigen Autos. Nur wird behauptet, das sei nicht erlaubt, es müsse stattdessen wegen der Netzstabilität eine gemeinsame Mobilitätsanlage für alle 96 Tiefgaragenplätze installiert werden. Von dieser werde ich aber nur Strom beziehen können, nicht speisen. Darf man die Selbstinstallation am eigenen Hausanschluss tatsächlich verbieten? Muss ich mich damit abfinden, dass ich nicht speisen kann/darf?

Wieland Hintz: Das wundert mich ehrlich gesagt. Da ich die Situation vor Ort nicht genau kenne, kann ich aber keine gute Einschätzung abgeben. Wenden Sie sich doch am besten direkt an einen Installateur und /oder EKZ

Sehr geehrtes Experten-Team, ich habe neulich, bei meiner Recherche, wie ich Strom sparen kann, die Firma Solarbalkon entdeckt. Sie bieten Solarpanels an, welche am Balkon befestigt werden. Laut homepage kann ich sie Anlage selbst montieren, Stecke in die Aussensteckdose, fertig. Auf der homepage steht geschrieben, dass Südbalkone perfekt sind (habe ich), dass mein Energieversorger zwar informiert werden muss, er es mir aber nicht verbieten kann. So weit so gut. Weiterhin steht geschrieben, dass der erzeugte Strom erst für meine Geräte genutzt werden und die überschüssig erzeugte Energie ins Netz gespeisst wird, weil es keine Möglichkeit gibt, diese zu speichern. Meine Fragen: Wie funktioniert es, dass der erzeugte Strom erst an meine Wohnung abgegeben wird bevor der Überschuss ins Netz gespeisst wird (alles durch eine Steckdose)? Der Kauf der Anlage ist eine ziemlich kleine Investition und hilft umweltfreundliche Energie ohne grosses Zutun zu erzeugen. Kann ich, als Einzelhaushalt dadurch wirklich Geld sparen? Hat es wirklich positive Auswirkungen auf die Umwelt und meine Stromrechnung? Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe vielmals! Freundliche Grüsse

Christof Bucher: Frage 1: Ihre Wohnung hat ein Stromzähler. Der Strom kann nur jeweils in eine Richtung durch den Zähler fliessen: Entweder Sie verbrauchen, oder Sie speisen ein. Wenn Sie also bei Sonnenschein Strom brauchen (z. B. kochen), so fliesst der Strom von der Balkonanlage immer zuerst zum Kochherd. Weil er nicht gleichzeitig Ihre Wohnung verlassen kann, wie sie Strom beziehen. 2. Frage: Ob Sie Geld sparen, hängt von 4 Faktoren ab: Preis der Anlage, Anteil des Stroms den Sie selber verbrauchen (=Eigenverbrauch), Anzahl Betriebsjahre der Anlage und Strompreis. Wenn Sie etwa die Hälfte des Stroms selber brauchen und das Modul 20 Jahre betreiben, sparen Sie sicherlich Geld. Wenn Sie das Modul nach 2 Jahren in den Keller stellen, werden Sie Geld verlieren. 3. Frage: Umwelt: Ein PV-Modul produziert im Leben ca. 10-20x mehr Energie, als für die Produktion und für den Transport benötigt wird. Wenn Sie das Modul mindestens 2-3 Jahre betreiben, haben Sie die Graue Energie amortisiert.

Guten Tag. Mich würde interessieren, warum beim Thema erneuerbare Energien (Solar und aber auch Wind) nie über Energiespeicher geredet wird. Würde es nicht Sinn machen, neben alle Solar und Windanlagen auch Speicherlösungen zu installieren? So könnte Strom welcher nicht gleich benötigt wird gespeichert werden, und dann (z.BSp. in der Nacht wenn es kein Solarstrom gibt) den wieder in Netz zu geben? Könnte die Effizienz so nicht enorm erhöht werden? Es gibt bereits gute Speicherlösungen (z.Bsp. Vanadium Fluss-Batterien, Lebensdauer 20 Jahre, keine Explosionsgefahr, gleichzeitiges laden bzw. entladen, wird u.a. im australischen Outback eingesetzt). Wir sprechen gefühlt nur davon so viele Anlagen wie möglich zu bauen (was ja auch gut ist) doch ich denke wenn man Speicherlösungen in die Energiewende integreiren würde, wären wir schneller am Ziel. Aber was weiss ich schon als Laie :) Danke und Gruss

Wieland Hintz: Speicherung von Strom ist immer mit Verlusten behaftet. Deswegen ist es besser, wenn Verbrauch und Storm aufeinander abgestimmt werden. Der Verbrauch schwankt und zukünftig auch vermehrt die Produktion. Den Ausgleich erreicht man durch einen grösstmögliche Vernetzung mit Europa und flexible steuerbare Kraftwerke. In der Schweiz bewerkstelligen diesen Ausgleich die Speicherwasserkraftwerke. Diese ermöglichen auch eine Umlagerung von sommerlichen Schmelz- und Regenwasser vom Sommer in den Winter. Speicher können in Zukunft eine noch grössere Rolle spielen, die Schweiz ist damit aber schon ganz gut ausgestattet

Wir haben seit 2006 (Neubau) 2 Solarzellen für Warmwasser auf dem Dach. Nun wollen wir für den Strom noch PV. Wie geht man üblicherweise vor? Solar belassen oder durch PV ersetzen? Falls ersetzen: Was bedeutet dies für den Boiler? Braucht es dazu einen neuen Boiler?

Andrea Beck: Ich gehe davon aus, dass die 2 Sonnenkollektoren, die sie bereits installiert haben, ihr Warmwasser erzeugen. Die Lebensdauer von Sonnenkollektoren beträgt ca. 20-25 Jahre. Wenn sie noch einwandfrei funktionieren und genügend Dachfläche vorhanden ist, würde ich diese Kollektoren belassen und zusätzlich eine PV-Anlage installieren. Zusätzlich können Sie über einen zusätzlich installierten Elektroeinsatz den Boiler mit der erzeugten PV-Energie erwärmen. Ich weiss nicht, ob Ihr Haus ein Schräg- oder Flachdach hat. Ich empfehle Ihnen, sich, je nach geometrischen Abmessungen der Sonnenkollektoren, sich 3-4 PV-Module zusätzlich zu beschaffen und einzulagern. Wenn die Sonnenkollektoren ihr Lebensende erreicht haben, können Sie die PV-Anlage mit den gleichen Modulen erweitern. Ob es einen neuen Boiler braucht, kann ich Ihnen nicht sagen, denn dazu fehlen mir Angaben zum Boiler. Lassen Sie sich von einer Fachfirma beraten, ob der zusätzliche Einbau eines Elektroeinsatzes möglich ist.

Ich möchte gerne EBike oder Autos in meinem Geschäft einführen halte das aber erst dann für sinnvoll wenn ich auch meinen eigenen Strom dafür herstellen kann. Nun bin ich Mieter gibt es einfache kleine Anlagen mit denen das möglich wird? Also zB mit mobilen Anlagen. Mein Vermieter würde sich dem nicht in den Weg stellen. Freundliche Grüsse

Fabio Giddey: Guten Abend, Ihr Idee ist super und die Lösung gibt es ebenfalls. Hierzu empfehle ich Ihnen entweder die Installation einer Plug & Play PV-Anlage (weitere Informationen finden Sie hier: https://www.swissolar.ch/fuer-bauherren/plug-play-photovoltaikanlagen/) oder Sie fragen Ihren Vermieter ob er interessiert an einer Investition in eine PV-Anlage auf dem Dach ist und er kann danach Ihnen den Storm über das ZEV-Modell verkaufen.

Wie kann man den Ertrag im Winter, bei Nebel, und bei Bewölkung optimieren falls dies möglich ist.

Christof Bucher: Gegen Nebel und Bewölkung können Sie nichts tun. Generell steigt die Winterproduktion, wenn Sie die PV-Module nach Süden neigen (ca. 60° wären optimal für den Winter). Damit brauchen Sie aber viel mehr Dachfläche. Wenn also die Fläche limitiert ist, bauen Sie am besten einfach eine möglichst grosse Anlage. Auch die produziert im Winter.

Guten Tag Wir planen für 2023 eine PV-Anlage auf unserem Hausdach (Einfamilienhaus) zu installieren. Unschlüssig sind wir, ob wir nur die Südwest-Seite des Daches oder gleich auch die Nordost-Seite des Hauses mit Solarpanels belegen sollen. Gemäss diversen online Solarrechner eignet sich die Südwest-Seite sehr gut, die Nordost-Seite nur mittel für Solarstrom. Gibt es da eine Empfehlung ihrerseits, das Dach bei einer Erstinstallation möglichst maximal zu belegen? Hilft eine maximale Belegung gegen die Winterstrom-Lücke? Besten Dank für Ihre Rückmeldung. Mit besten Grüssen

Fabio Giddey: Guten Tag, grundsätzlich sinken durch die Vollbelegung die spezifischen Installationskosten in CHF/kWp einer PV-Anlage. Dies da für die Installation diverse fixe Kosten auflaufen, welche unabhängig von der Grösse sind. Weiter versprechen mehrere Ausrichtungen eine über den Tag verteilte Energieproduktion. Und ja eine PV-Anlage mit einer grösseren Leistung in kWp produziert auch an einem schlechten Tag mehr kWh.

Guten Tag ich habe seit ca. 10 Jahren eine Indachsolaranlage. Im Moment erhalte ich vom Energieversorger 6.6 Rp/kWh für das Einspeisen von Solarstrom. Mit diesem Preis werde ich meine Solaranlage nie amortisieren können, auch wenn ich eine Einmalvergütung erhalten habe. Ist es möglich, den Energieversorger zu wechseln? Freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Leider ist das nicht möglich. In der Schweiz kann der Versorger nur von Grosskunden gewechselt werden (mehr als 100'000 kWh Jahresverbrauch). Das gilt für den Strombezug! Den eingespeisten Strom dürften Sie aber auch anderen Versorgern oder am Strommarkt verkaufen (via einen Dienstleister). Es kann aber gut sein, dass ihr Versorger den Abnahmetarif nächstes Jahr anhebt

Guten Tag. In unserer Gemeinde ist in der Kernzone nur eine Indachanlage erlaubt. Es scheint mir, dass die Auswahl an Herstellern von Indachanlagen sehr begrenzt ist (meist schweizerisch), gerade im Vergleich zu einer Aufdachanlage. Stimmt diese Einschätzung? Welche Hersteller gibt es von Indachanlagen? Die Hauptaufgabe einer Indachanlage ist neben dem Produzieren der Solarenergie auch die Dichtigkeit des Daches zu gewährleisten. Auf welche Punkte muss bei einer Indachanlage speziell geachtet werden? Was sind die Stolpersteine?

Christof Bucher: Ich würde Indachanlagen nur von einer erfahrenen Dachdeckerfirma installieren lassen (z. B. auf www.solarprofis.ch). Es muss alles beachtet werden, was auch sonst beim Bau eines Dachs beachtet werden muss (z. B. ein korrektes Unterdach nach SIA). Tatsächlich gibt es viele schweizer PV-Modulproduzenten, z. B. 3S Solar Plus, Megasol, Eternit oder Gasser Ceramic. Ausländische Hersteller sind weniger verbreitet, weil dort die Wege lang sind, falls mal etwas kundenspezifisch optimiert werden muss.

Gibt es bereits Elektrofahrzeuge, die V2H (vehicle to home) oder V2G (vehicle to grid) fähig sind? Falls nicht, was fehlt noch dazu? Ist man da in anderen Ländern schon weiter? Bis wann kann man in der Schweiz mit solchen Fahrzeugen rechnen? Besten Dank!

Christof Bucher: Für bidirektionales Laden (Energie ins Auto und wieder zurück ins Haus/Netz): Ja, generell die japanischen Fahrzeuge (z. B. Nissan), da dies in Japan Vorschrift ist. Das funktioniert aber nur, wenn auch die Ladestation bidirektional ist. Noch gibt es erst wenige, teure Produkte. VW hat angekündigt, künftig alle Autos bidirektional auszurüsten und auch die entsprechenden Ladestationen zu verkaufen. Ich würde auf 1-2 Jahre tippen, bis es die entsprechenden Angebote in grösserer Zahl gibt.

Was sagen Sie einer Frau, die in einem Einfamilien-Haus mit Flachdach wohnt? Das Haus hat nur ein Erdgeschoss und einen Keller. Sie hat Bedenken wegen allfälligem Elektrosmog (oder Ähnlichem) hinsichtlich einer PV-Anlage auf dem Dach.

Wieland Hintz: Die grössten Verursacher für Strahlung im Haushalt sind Fön, Radiowecker und Elektroherd. Die Strahlung einer PV Anlage ist viel kleiner: https://www.solarprofis.ch/vorurteile/solaranlagen-erzeugen-starken-elektrosmog/

An unserem EFH haben wir Flachdach von 6m Länge (W-O) und 5,5 m Breite (N-S). Lohnt sich eine Solaranlage auf so kleiner Fläche ? Freundliche Grüsse

Andrea Beck: Auf dieses Dach können Sie ca. 9 PV-Module à 400 W installieren. Das ergibt eine Anlagenleistung von rd. 3.6 kWp und je nach Standort Erträge von ca. 3300 kWh pro Jahr. Gleichen Sie die Erträge mit dem vom EW ausgewiesenen Verbrauch ab. Auf jeden Fall trägt diese Anlage zur Reduktion Ihres Netzbezuges wesentlich bei. Als Alternative prüfen Sie die Installation einer Solarthermieanlage (solares Warmwasser). Falls Sie bisher Warmwasser im Sommer mit einem Elektroboiler erzeugen, können Sie Strom einsparen, indem Sie das Warmwasser mit einer Solarthermieanlage erzeugen. Eingesparter Strom ist so wertvoll wie selbst erzeugter Strom. Wenn Sie Warmwasser mit einer Öl- oder Gasheizung erzeugen, können Sie mit einer Solarthermieanlage den fossilen Energiebezug und den CO2-Ausstoss reduzieren. Solarthermie erzeugt pro Quadratmeter den ungefähr 2.5fachen Energieertrag im Vergleich zu Photovoltaik und ist deshalb auch für kleine Dächer geeignet.

Liebes Expertenteam. Vor einigen Wochen habe ich unsere Liegenschaftenverwaltung mit folgendem Text angeschrieben: Wir möchten uns gerne erkundigen, wie weit eine sach- und fachgerechte Bewertung für den Einsatz einer PV-Anlage auf den nach Süden ausgerichteten Ziegeldächern der o.e. Liegenschaften seitens der Eigentümerschaft vorangeschritten resp. bereits in Ausarbeitung ist. Wir senden Ihnen im Anhang zwei Links auf die Website des Bundesamts für Energie BFE und des UVEK der Schweizerischen Eidgenossenschaft, woraus zu ersehen ist, dass diese Ziegeldächer eine sehr gute (Nr. 13) und hervorragende (Nr. 11) Eignung für Solarstromproduktion haben (die Eignung der Dachfläche wird durch die Sonneneinstrahlung, Ausrichtung, Neigung und Verschattung bestimmt, siehe beil. Fotos). Die täglichen Meldungen in den Medien betr. möglichem Strommangel bereiten nicht nur uns Sorgen. Darum müssen wir rasch möglich auf alternative Solarenergie setzen, dessen Installation unkompliziert, nachhaltig und kostengünstig umgesetzt werden kann. Zudem kann eine Überproduktion an die Werke Versorgung Wallisellen AG weiterverkauft werden. Der momentane Einspeisungspreis pro kWh beträgt gute 11,33 Rappen. Wir bitten Sie, uns zeitnah über die Evaluation einer PV-Installation zu informieren. Bis heute haben wir jedoch noch nichts von der Verwaltung gehört. Wäre es sinnvoll, evtl. direkt die Eigentümerschaft anzuschreiben? Vielen Dank für Ihr kurzes Feedback.

Christof Bucher: Danke für Ihr Engagement. Es kommt wohl darauf an, wie die Verwaltung / die Eigentümerschaft dem Thema Solarenergie gegenüber eingestellt ist. Evtl., hilft es, wenn Sie den Brief auch von ihren Nachbarn unterzeichnen lassen. Und ja, die Verwaltung kann das sicherlich nicht selber entscheiden. Deshalb kann der Weg zur Eigentümerschaft zielführender sein. Viel Erfolg!

Grüezi. Mein Sohn bewirtschaftet einen total isolierten Landwirtschaftsbetrieb. mit ca. 50 GVE (Grossvieheinheiten) das benötigte Wasser wird aus den 3 eigenen Quellen mit Tauchpumpen (elektrisch) sicher gestellt. – Aber wie sicher ist es bei einem längeren Black-out ? Besten Dank und freundliche Grüsse

Fabio Giddey: Guten Tag, Heute gibt es bereits sehr gut geeignete Inselanlagen (ohne Stromnetzkopplung) welche aus einer Kombination von PV-Panels mit einem entsprechenden Wechselrichter sowie einem Batteriespeichersystem bestehen. Ich empfehle Ihnen in diesem Fall zwingend die Kontaktaufnahme mit einem Experten für Inselsysteme. Nicht jeder PV-Installateur hat das entsprechende Know-how.

Guten Tag. Wir haben viel Dachfläche. Sollen wir eine Solaranlage oder Photovoltaik installieren lassen? Was ist der Unterschied? Wieviel Fläche wird für einen 4-Personen-Haushalt benötigt? Freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Das hängt vor allem von Ihrem bestehenden oder geplanten Heizsystem ab. Solarthermie kann ein gute Ergänzung zu einer Holz- oder Pelletsheizung sei. PV ist gut bei einer Wärmepumpe. Man kann auch beides kombinieren. Am besten wenden sie sich an einen Installateur oder machen eine gratis Impulsberatung. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert möglichst das ganze Dach für PV und ggf. Solarthermie auszunutzen.

Guten Tag. Unsere Stockwerkeigentümergemeinschaft interessiert sich für eine PVA-Anlage auf dem Dach unseres Mehrfamilienhauses (5 Wohnungen). Wir haben zwar ein paar kluge Köpfe unter uns, haben jedoch keine Experten / Erfahrungen zu diesem Thema oder im Bereich bauen in den eigenen Reihen. Ich frage mich, wie wir am besten vorgehen. Die Idee ist bis anhin, drei Offerten bei Firmen, die solche Anlagen bauen, einzuholen. Wäre es sinnvoll, uns von einer neutralen Stelle fachmännisch beraten zu lassen, die auch die Qualität der offerierten Lösungen und eingesetzten Materialien beurteilen? Was würde eine solche Begleitung kosten und wo findet man solche Experten? Besten Dank und freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Das Bundesamt für Energie bietet einen gratis Offerten Check an: https://www.energieschweiz.ch/tools/solar-offerte-check/

Wir ziehen bald in ein Haus um, das Solarpanels, aber keine Batterie um zu speichern, hat. Es ist ein Miethaus. Inwiefern macht ein Elektroauto Sinn, das am Tag mit der Sonne getankt wird und am Abend die Energie ins Haus zurückspeist? Welche Autos können das bereits?

Christof Bucher: Das können derzeit fast nur die japanischen Autos (z. B. Nissan Leaf), weil es dort Vorschrift ist. Auch VW hat aber angekündigt, das künftig anzubieten. Genauso wichtig ist aber, dass im Gebäude eine bidirektionale Ladestation eingebaut ist. Diese sind heute noch sehr teuer (>10'000 CHF), werden aber auch bald günstiger sein. Darum: Es macht nur Sinn, wenn im Haus eine solche bidirektionale Ladestation eingebaut wird.

Sehr geehrtet Herr Giddey Gibt es im Winter einen Schneereumungsdienst für Dächer mit Solaranlagen?

Fabio Giddey: Guten Abend, soweit mir bekannt ist, gibt es diesen nicht, dies da er auch nicht nötig ist. Der Schnee rutscht sehr gut auf der Glasoberfläche der Panels ab, entsprechend ist je nach Lage ein Schnee-fang oder -stop-System vorzusehen. Die optimale Ergänzung für die Wintermonate, welche Sie ansprechen, bieten die PV-Fassaden.

Solarstrom fällt ja bekanntlich ungleichmässig an. Kurzzeitlich, d.h. Tag/Nacht oder ein paar Tage, sind Batteriespeicher wahrscheinlich eine Möglichkeit, diese Schwankungen auszugleichen. Mit dem zusätzlichen verbrauch von Wärmepumpen und Elektromobilität steigt der Stromverbrauch vor allem im Winter. Welche Langzeit-Speichertechnologie, d.h. für Monate bzw. Saison, beurteilen Sie als zukunftstauglich und wie sieht es diesbezüglich mit der Marktreife und Kosten solcher Speichersysteme aus?

Christof Bucher: Ich betrachte als neue Technologie insb. Wasserstoff als zukunftsweisend. ABER: Die Produktion von Wasserstoff ist noch sehr teuer und ineffizient. Wichtig ist deshalb, dass wir zunächst mal alles tun, um den Speicherbedarf zu reduzieren. Dazu können wir z. B. die Gebäude besser dämmen, Fernwärmenetze mit Blokheizkraftwerken (z. B. Holzschnitzelheizungen, die auch Stromproduzieren) ausrüsten oder auch Erdsonden im Sommer regenerieren.

Investionschutz von Solaranlagen. ... Wenn jetzt die Strompreise steigen, steigt dann in gleichem Umfang (oder mehr) die Vergütung für eingespiesen Strom, so dass die Differenz von bezogenem und geliefertem Strom in Rappen gleich bleibt? Grüsse

Wieland Hintz: Ja, das sollte grob der Fall sein.

Grüezi Bis vor kurzem haben viele Private gezögert mit einem eigenen Solardach. Die Einspeisevergütung wäre viel zu klein wird als einer der Hauptgründe genannt. Aber wir wollen und müssen vorwärts machen, warum also wird hier an Stelle von Subventionen nicht mehr Zug ins Spiel gebracht?

Wieland Hintz: die mittlere Einspeisevergütung ist in den letzten Jahren von 8 auf 10 Rp/kWh gestiegen, dazu nahmen die regional Unterschiede ab. 2023 ist mit einer weiteren Steigerung zu rechnen. scheune sie einmal auf https://www.vese.ch/pvtarif/

Grüezi, ich habe im BWL nachgefragt, ob PV-Anlagen im Falle einer Netzabschaltung weiter betrieben werden können. Die Antwort war: «Sehr geehrter Herr ... Besten Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an der wirtschaftlichen Landesversorgung. Im Falle von Netzabschaltungen werden ganze Netzgebiete abgeschaltet. Entsprechend werden auch die Produktionsanlagen in den jeweiligen Netzgebieten abgeschaltet. Falls Betreiber von Produktionsanlagen ihre Anlagen auch bei Wegfall der Stromversorgung (das gilt sowohl für geplante Stromunterbrüche wie auch für Störungen) weiterbetreiben möchten, liegt es in ihrer Verantwortung, die dafür notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, sind wir gerne für Sie da. Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWL. » Jetzt habe ich einen Hybridwechselrichter, Stromspeicher und Stromwechselbox im Wert von CHF 15'000.- in Auftrag gegeben. Meine Frage lautet: Ist es richtig, dass die Politik sich darauf verlässt, dass alle Anlagenbetreiber selber investieren, damit im Falle einer Strommangellage wenigstens die PV-Anlagen weiter produzieren können?

Christof Bucher: Das ist leider derzeit technisch nicht anders möglich: Netzbetreiber können nur ganze Quartiere (meist Abgänge an Unterwerken) gleichzeitig abschalten. Falls in Ihrem Quartier aber genügend PV-Anlagen installiert sind und insgesamt ins Netz zurückspeisen, will ich doch stark hoffen, dass der Netzbetreiber dies merkt und ihr Quartier nicht abschaltet.

Wieviel kWh/Jahr beträgt die (ehrliche) Energie-Ausbeute für einen Quadratmeter PV an einem Standort in der Schweiz? Gibt es da Kennzahlen in Form einer Tabelle für verschiedene Standorte oder reicht eine Durchsnittszahl für die ganze Schweiz?

Wieland Hintz: Im Mittel der letzten 10 Jahre produzieren die Schweizer PV Anlagen 160 kWh pro qm. Für spezifische Standorte können Sie am besten hier nachschauen: https://www.uvek-gis.admin.ch/BFE/sonnendach/

Wie ist das mit Minikraftwerken auf Balkonen von Mietwohnungen? – Was ist gesetzlich erlaubt und wenn ja, wo müssen Bewilligungen eingeholt werden – Wie ist das mit dem Anschluss ans Netz? Was darf gemacht werden und was nicht?

Fabio Giddey: Guten Abend, Weitere Informationen hierzu finden Sie hier: https://www.swissolar.ch/fuer-bauherren/plug-play-photovoltaikanlagen/ Folgenden Punkte sind zu beachten: – Abklärung beim zuständigen Energieversorger – Standort-Wahl für die Installation – Geeignete Aussensteckdose suchen oder installieren lassen – Mieter:innen:Liegenschaftsverwaltung und Vermieter schriftlich kontaktieren – Eigentümer:innen: qualifiziertes Mehr oder einstimmiger Beschluss durch STWEG – Kontaktaufnahme mit der kantonalen Energiefachstelle zu den lokalen Vorschriften – Nachbarschaft informieren – Beim Kauf zu beachten: Anschlussleistung der PV-Anlage darf 600 Watt nicht überschreiten, Das System muss mobil und steckbar sein, Konformitätserklärungen müssen vorhanden sein, Fehlerstromschutzschalter (FI) Typ B im Netzkabel oder Netzstecker auf der AC-Seite oder ein allstromsensitiver FI im Wechselrichter, Gut geeignete Unterkonstruktion für den Standort der PV-Panels, Zusätzliche Anforderung für eingeschränkten Notstromsteckdose -> inkl. Energiespeicher – Vor der Inbetriebnahme muss eine schriftliche Meldung beim Energieversorger eingereicht werden – Gegebenenfalls Wechsel des Zählers durch einen SmartMeter (Zweiwegzähler) vom Energieversorger – Inbetriebnahme der Plug-&-Play-Anlage

Grüezi Mitenand Wir planen eine Photovoltaik-Anlage zu realisieren. Wir wissen, dass die Realisierung nicht vor dem nächsten Frühsommer möglich ist. Die Firma, die uns eine Offerte macht, hat uns darauf hingewiesen, dass die aktuellen Fördergelder nur bis zum 1. April 2023 Gültigkeit haben. Da man ja die Fördergelder erst nach Abschluss der Bauarbeiten beantragen kann, haben wir aktuell keine Sicherheit, ob wir und wie viel wir noch bekommen werden. Ist bereits etwas bekannt, wie es nach dem 1. April weitergehen wird? Wenn wir keine Gelder mehr bekommen, könnte das auch dazu führen, dass wir die Anlage nicht finanzieren können. Besten Dank für ihre Antwort

Wieland Hintz: Die Vergütungssätze werden 2023 ausserordentlich am 1.1. statt am 1,4, angepasst. es handelt sich aber nur um eine sehr geringe Anpassung, d.h. um wenige 100 CHF pro Anlage weniger für die kleinsten Anlagen, ab ca. 17 kW soll die Förderung sogar steigen. Der Bundesrat wird darüber Ende November entscheiden. eine Förderung bekommen sie auf jeden Fall!

Wenn ich eine sole/wasser wärmepumpe, welche auch das Warmwasser erwärmt, installiere, ist es dann sinnvoller eine PV Anlage oder eine thermische Anlage zu bauen bzw beides zusammen?

Christof Bucher: Ich würde nur eine PV-Anlage empfehlen, dafür eine grosse: Diese ist günstiger und hat (gemeinsam mit der Wärmepumpe) einen genauso hohen Wirkungsgrad wie die solarthermische Anlage. Zudem wird das Gesamtsystem viel einfacher und wartungsärmer.

Guten Tag Unser Einfamilienhaus, ein Holzbau-Fertighaus, wurde 1967 erbaut. 2007 haben wir die Aussenhülle isoliert. Die Fenster wurden ersetzt. Nun bleibt noch das Dach, welches eine schlechte Isolation hat. Das Dach ist gegen Osten geneigt und hat etwa 54m2 Fläche. Gegen Westen ist eine Lukarne aufgebaut, die aber im Winter auf fast 1000m immer stark mit Schnee verweht ist. Meine Fragen: Was wäre in diesem Fall besser, eine In-Dach-Solaranlage zu erstellen oder das Dach zuerst zu isolieren und dann eine Solaranlage obendrauf zu setzen? Lohnt es sich überhaupt, hier etwas zu investieren, oder ist der Energieertrag zu gering und schlussendlich zu teuer? Vielen Dank für Ihre Antwort.

Wieland Hintz: Ich würde mir die beiden Varianten vom Installateur berechnen lassen inkl, Kosten und Ertrag. ein strake Schneebedeckung im Winter schmälert den Ertrag oft kaum, da im Winter die Erträge sowie geringer ausfallen

Wie können Gemeinden den Bau von Solaranlagen auf Dächern und Fassaden fördern? Welche Beiträge können dazu auch von Kanton und Bund abgeholt werden?

Fabio Giddey: Guten Tag, In der Schweiz werden die PV-Anlagen mit der sogenannten Einmalvergütung gefördert. Für Anlagen bis 100 kWp spricht man dabei von einer KLEIV (Kleine Einmalvergütung) und Anlagen ab 100 kWp werden über die GREIV gefördert. Die vom Bundesamt für Energie zuständige Stelle ist Pronovo. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter: www.pronovo.ch Je nach Kanton und Gemeinde werden zusätzliche Fördermittel angeboten, dies ist jedoch eher die Seltenheit. Weitere Informationen zum Stand in Ihrer Gemeinde finden Sie unter: https://www.energiefranken.ch/de

Was bringen Modul-Optimierer bei einer leichten Verschattung z B durch einen 2m hohen Kamin? Kann dies der MPP-Tracker im Wechselrichter nicht gleich gut?

Christof Bucher: Doch, oft kann er es gleich gut, mit dem sogenannten «Globalen MPP-Tracking». Optimierer bieten insbesondere dann einen Vorteil, wenn die Verschattung überall auf der Anlage etwas anders ist (z. B. weil ein Baum, ein Kamin und ein Dachaufbau gleichzeitig einen Schatten werfen).

Darf man Strom aus Mini-Solarpanel (100W), der in Powerbank geleitet wird – über Powerbank (ausgangs Steckdose, über die auch TV oder Compi betrieben werden kann) ins Stromnetz einspeisen ?

Wieland Hintz: Ja, das darf man. Wenden sie sich am besten an Ihren Netzbetreiber

Frage1 Wie wird das Problem gelöst, wenn im Sommer zu viel Solarstrom produziert wird? Frage 2 Wie wird das Problem gelöst, wenn im Winter und Nachts zu wenig produziert wird?

Wieland Hintz: zu 1: Schon heute produziert die Schweiz im Sommer mehr Storm als das sie verbraucht. Er wird exportiert mittels flexibler Speicherwasserkraft. Auch in Zukunft wird der Stromaustausch mit dem Ausland wichtig bleiben. Zu 2: mit Wasserkraft, Windkraft, Biomasse und evt. Geothermie sowie Austausch mit dem Ausland

Grüezi, wir bewohnen ein 100-jähriges Haus, das unter Heimatschutz steht. Dicke Mauern, keine Isolation, Vorschriften – gibt es überhaupt Möglichkeiten, solartechnisch „aufzurüsten“ und wenn ja, welche? Vielen Dank!

Andrea Beck: Solaranlagen auf Kultur- und Naturdenkmälern von kantonaler oder nationaler Bedeutung bedürfen stets einer Baubewilligung. Sie dürfen solche Denkmäler nicht wesentlich beeinträchtigen. Sprechen Sie über die Integration einer PV-Anlage mit der zuständigen Denkmalpflege, ob sie ggf. eine angepasste Lösung realisieren können. Ich kenne das Haus und die Umgebung nicht, aber möglicherweise findet sich eine Lösung in der Umgebung. Photovoltaik ist vielfältig einsetzbar.

Mein Haus von 1718 ist vom Denkmalschutz als «würdig zum Schutz» (digne de protectio). Adresse: Fleur de Lys 23 Fläche des nach Süden ausgerichteten Daches: 400m2. Ist es nicht völlig abwegig mir eine Solaranlage auf dem Dach zu verweigern, obwohl das Dach fast ausschliesslich von meinem Garten einsehbar ist? Was kann ich unternehmen gegen den Entscheid der Behörde vom Denkmalschutz (monuments historique) des Kantons Bern? Die reden sowieso immer rein und bezahlen nichts.

Christof Bucher: Denkmalschutz ist kein Grund, eine PV-Anlage zu verbieten. Aber eine Baubewilligung brauchen Sie dafür. Ich empfehle Ihnen, mit einem guten PV-Unternehmer einen Vorschlag für den Bau der Anlage zu erarbeiten und diesen mit den Behörden (Denkmalschutz) zu besprechen. Wenn diese dagegen sind, fragen Sie nach, wie die Anlage denn gebaut werden müsste, damit sie bewilligt wird. Wenn sie sich komplett querstellen, wird es schwieriger: Dann würde ich ein Baugesuch stellen und bei der Ablehnung Einsprache erheben. Gerade heute werden es sich die Mitarbeitenden auf den Behörden zwei Mal überlegen, ob sie wirklich eine PV-Anlage verbieten wollen. Viel Erfolg!

Guten Tag Ich würde gerne wissen, auf was ich beim Offerten einholen und vergleichen achten muss. Z.B. wurde uns von einem Unternehmen auch das Nordwest-Dach (identische Neigung) offeriert, von dem wir wenig Ertrag erwartet hätten. Dennoch wird dort mit beinahe identischem Ertrag wie auf der Südseite gerechnet, sogar mit weniger Modulen. Wie kann man abschätzen, was stimmt und Sinn macht, was braucht man sonst noch darum herum zu wissen und beachten (Weitere Kosten, welche Gerätschaften müssen dabei sein, etc) Herzlichen Dank.

Fabio Giddey: Guten Abend, gerne empfehle ich Ihnen den kostenlosen Solar-Offerten-Check von energie-schweiz welchen Sie unter der folgenden Adresse finden: https://www.energieschweiz.ch/tools/solar-offerte-check/ Bezüglich dem Energieertrag der Dachflächen kann ich Ihnen www.sonnendach.ch empfehlen. Ein Norddach ist nicht mit einem Ost-, West- und Süddach zu vergleichen. Je nach Dachneigung und den örtlichen Gegebenheiten kann es Sinn machen, dieses in Betracht zu ziehen.

Guten Tag Zwei weitere Fragen noch von mir: – Machen Batterielösungen Sinn und rechnen sich? Wir haben keinerlei Auto, haben aber z.B. gehört, dass im Falle eines Stromausfalles eine Solaranlage ohne Batterie auch bei vollem Sonnenschein nichts nützt? – Muss / Kann ich vom Stromversorger an meinem Wohnort erwarten, dass ich die Solaranlage anschliessen und einspeisen kann, oder kann er mir den Anschluss verweigern? Kann ich die Anlage dennoch betreiben?

Wieland Hintz: Batterielösungen können Sinn machen. Es hängt Strak davon ab wie teuer es ist den Strom zu speichern im Gegensatz zum Netzbezug. Auch mit Batterie und PV ist die Stromversorgung bei Blackout nicht gesichert, dazu braucht es ein spezielles eher aufwändiges System. Der Versorger kann den Anschluss ihrer Anlagen nicht verweigern, er muss sie anschliessen und den Strom abnehmen, den sie einspeisen.

Bei einer anstehenden neuen Dacheindeckung stellt sich heute die Frage, ob auf Ziegel verzichtet und dafür direkt eine PV-Anlage eingebaut werden soll (Indach). Auf was muss man dabei speziell achten? Ein Fachmann hat kürzlich erklärt, dass eine Aufdach-Montage grundsätzlich besser sei. Warum? Hat das etwas mit der Wärmeabfuhr/Belüftung zu tun?

Andrea Beck: Generell bietet es sich an, eine Indachanlage zu realisieren, wenn Sie ohnehin die Dacheindeckung erneuern müssen. Das Dach sollte jedoch möglichst grossflächig belegbar sein und nicht durch Einbauten (Kamin, Gauben, usw.) zerstückelt. Und ja, 1) die Hinterlüftung speziell im Trauf- und Giebelbereich ist wichtig. 2) Für eine PV-Indachlösung muss das Unterdach ausserordentliche Anforderungen erfüllen, ggf. muss auch das Unterdach erneuert werden. Fragen Sie dazu ihren Dachdecker. zu 1) Die Norm SIA 232/1 beschreibt den minimalen Durchlüftungsraum zwischen Unterdach und Deckung als Höhe der Konterlattung. Die Durchlüftung von PV-Anlagen ist in dieser Norm nicht berücksichtigt, wird aber in der zweiten Auflage des „Handbuch Solarmontagen“ definiert. Beteiligte Verbände dieses Handbuchs sind die Fachverbände Gebäudehülle Schweiz und swissolar. Demnach muss für die Durchlüftung von PV-Anlagen die Dimensionierung des Lüftungsquerschnitts gemäss der Norm SIA 232/1 erfolgen und auf die nächsthöhere Stufe erhöht werden.

Grüäzi, Ich habe folgende Fragen: Wie viel Energie wird etwa benötigt um ein Solarpanal herzustellen und wie viel Energie produziert es über seine ganze Lebensdauer? Wie viele Jahre sollte ich überhaupt ein Solarpanal nutzen und wie viel Wirkungsgrad habe ich dann noch? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort! :-)

Christof Bucher: Über die Lebensdauer produziert ein PV-Modul in der Schweiz etwa 10-20x mehr Energie, als für die Herstellung (inkl. Transport und Montage, Wechselrichter und Kabel) benötigt wird. Dafür muss das PV-Modul rund 25-30 Jahre in Betrieb sein. Es dauert somit 1-2 Jahre, bis eine PV-Anlage energetisch amortisiert ist. Für die finanzielle Amortisation dauert es etwas länger. Nach 25 Jahren Betrieb hat ein PV-Modul gemäss Herstellergarantie noch etwa 85% Restleistung. Der Leistungsverlust über die Lebensdauer ist also ziemlich klein.

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